Nationalrat lässt ständiges Abwasser-Monitoring prüfen
Im Abwasser sollen in Zukunft nicht nur Coronaviren ausgemacht werden, sondern auch Erreger anderer Krankheiten. Der Nationalrat will prüfen lassen, ob das während der Corona-Pandemie bekannt gewordene Abwasser-Monitoring in den Kläranlagen im Epidemiengesetz verankert werden kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Nationalrat überwies am Mittwoch mit 125 zu 44 Stimmen und fünf Enthaltungen ein Postulat seiner Sozial- und Gesundheitskommission (SKG-N).
Ziel wäre laut der Kommission, übertragbare Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu überwachen. Ein solches Frühwarnsystem könne Leben retten und Folgekosten für die Wirtschaft vermeiden.
In mehreren Ländern wird laut SKG-N Abwasser auf Sars-CoV-2, und auch auf andere Erreger wie Polio-, Grippe- und Affenpockenviren untersucht. Von Nutzen sei das Abwassermonitoring auch für die Überwachung von Antibiotika-Resistenzen und chemischen Verunreinigungen.
Es handele sich um eine einfache und kostengünstige Untersuchungsmethode, und die Anonymität der Getesteten bleibe gewahrt, sagte Jörg Mäder (GLP/ZH) namens der Mehrheit. Gesundheitsminister Alain Berset erklärte sich bereit, das Anliegen bei der Revision des Epidemiengesetzes aufzugreifen.
Eine Minderheit um Thomas de Courten (SVP/BL) lehnte das Postulat ab. Es sei offen, wonach in welchem Umfang gesucht werden solle. Messinstrumente, Auswertungen und Personal kosteten, und das ohne konkreten Nutzen.