Nationalrat verwirft neue Lobbying-Regeln in Gesamtabstimmung
Am Freitag hat der Nationalrat eine neue Vorlage, die den Zugang von Lobbyisten zum Bundeshaus regeln soll, endgültig abgelehnt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Nationalrat hat eine Vorlage über den Zugang von Lobbyisten zum Bundehaus abgelehnt.
- Der Vorschlag kam bereits 2015 von Alt Ständerat Didier Berberat (SP/NE).
Der Nationalrat hat am Freitag eine Vorlage über den Zugang von Lobbyisten zum Bundeshaus in der Gesamtabstimmung abgelehnt. Da sich der Nationalrat nun zwei Mal ablehnend zum Gesetzesprojekt äusserte, ist die Vorlage vom Tisch. Da die grosse Kammer in der Wintersession auf die Vorlage eingetreten war, fand zuvor die Detailberatung trotzdem statt.
Dabei sprach sich eine Mehrheit des Rats für die Einführung eines öffentlichen Registers für Lobbyisten aus. Sind sie für ein spezialisiertes Unternehmen tätig, sollten sie auch die Arbeitgeberin oder den Arbeitgeber sowie ihre einzelnen Aufträge angeben. Nicht registrieren müssten sich Angestellte des Bundes und Fraktionssekretariate.
Der Nationalrat sprach sich zudem dafür aus, dass jedes Ratsmitglied weiterhin zwei Dauer-Badges erstellen lassen kann. Dies, für persönliche Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter, Familienmitglieder oder Interessenvertreterinnen und Interessenvertreter. Dies geschah mit einer Zustimmung von 116 zu 58 Stimmen bei 4 Enthaltungen.
Langes hin und her
Alt Ständerat Didier Berberat (SP/NE) hatte 2015 mit einer parlamentarischen Initiative neue Regeln für ein transparenteres Lobbying vorgeschlagen. Die Staatspolitische Kommission des Ständerats (SPK-S) arbeitete den Gesetzesentwurf aus.
Die kleine Kammer hatte dem Projekt in der Wintersession 2018 zugestimmt. In der Sommersession 2019 beschloss der Nationalrat Nichteintreten. In neuer Zusammensetzung nach der Wahl stimmte die grosse Kammer in der zweiten Runde doch für Eintreten auf die Vorlage. Nun ist das Geschäft definitiv erledigt.