Nationalrat will keine PUK zu Crypto-Affäre
Das Wichtigste in Kürze
- Die Crypto-Affäre soll nicht von einer PUK untersucht werden.
- Dies entschied der Nationalrat mit 122 zu 67 Stimmen ab.
- Der Bundesrat weist in Bezug zur Affäre jede Verantwortung ab.
Die Affäre um manipulierte Verschlüsselungsgeräte der Zuger Firma Crypto soll nicht von einer Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) untersucht werden. Der Nationalrat hat am Montag zwei gleichlautende Forderungen abgelehnt. Der Bericht der Geschäftsprüfungsdelegation (GPdel) habe die Angelegenheit genügend beleuchtet.
Der Rat lehnte die parlamentarischen Initiativen mit 123 zu 66 respektive mit 122 zu 67 Stimmen ab. Sie sind damit vom Tisch.
Notwendigkeit einer PUK
Grünen-Präsident Balthasar Glättli (ZH) versuchte, den Rat von der Notwendigkeit einer PUK zu überzeugen. Die Geschäftsprüfungskommission (GPDel) habe das Ganze gut aufgearbeitet und ursprüngliche Annahmen auf den Kopf gestellt. «Man hat es jetzt schwarz auf weiss, es geht bis in die Jetzt-Zeit», sagte Glättli.
Doch es gebe Unterlassungen und offen gebliebene Fragen. Es gebe etwa Diskrepanzen zwischen den Aussagen von alt-Bundesrat Kaspar Villiger und Alt-Bundesrichter Niklaus Oberholzer. Und dem, was im CIA-Bericht stehe. Dort seien beide als Mitwisser genannt worden.
Neutralität sei nicht verletzt worden
Die SP-Fraktion ihrerseits will mit einer PUK verhindern: Dass sich eine solche Geschichte wiederholen kann, wie SP-Fraktionspräsident Roger Nordmann (VD) sagte. Der Bundesrat weise jede Verantwortung weit von sich und behaupte, die Neutralität sei nicht verletzt worden. Ein Expertenbericht komme aber zu einem anderen Schluss.
Die Mehrheit im Nationalrat lehnte die Forderung von SP und Grünen ab. Das Wesentliche sei mit dem bereits veröffentlichten Bericht der Geschäftsprüfungsdelegation aufgearbeitet worden. Dies sagte Benjamin Roduit (CVP/NE) im Namen der vorberatenden Kommission. Es gebe keine neuen Dokumente zu entdecken und eine neue Untersuchung komme zu keinen neuen Erkenntnissen.