Nationalrat will Tierwohl bei Freihandelsabkommen explizit erwähnen
Das Tierwohl soll in den Nachhaltigkeitsbestimmungen der künftigen Freihandelsabkommen explizit aufgenommen werden. Das fordert der Nationalrat mit einer angenommenen Motion.
Die grosse Kammer hiess den entsprechenden Vorstoss von Christine Badertscher (Grüne/BE) am Dienstag mit 100 zu 87 Stimmen und bei 4 Enthaltungen gut.
Das Geschäft geht nun an den Ständerat. Stimmt auch er zu, muss der Bundesrat das Tierwohl explizit im allgemeinen Nachhaltigkeitskapitel künftiger Freihandelsabkommen der Efta aufnehmen.
Der Tierschutz und das Tierwohl seien ein zentraler Teil der Nachhaltigkeit, machte die Motionärin geltend. Trotzdem seien diese Aspekte in den Nachhaltigkeitsbestimmungen der bisherigen Freihandelsabkommen ausgeklammert worden.
Bei Produkten sind nach Ansicht von Badertscher in Zukunft Mindestanforderungen ans Tierwohl zu vereinbaren. Tiere für Lederprodukte für die Schweizer Luxusgüter- und Uhrenindustrie zum Beispiel würden in der Regel auf grausame Art und Weise gefangen, gehalten und getötet.
Der Bundesrat habe zwar Verständnis für das Anliegen der Motion, sagte Wirtschaftsminister Guy Parmelin, die konkrete Formulierung des Vorstosses lasse ihm aber zu wenig Flexibilität für die verschiedenen Verhandlungen. Die Landesregierung setzt sich laut Parmelin schon heute dafür ein, dass das Tierwohl auch in den Freihandelsabkommen thematisiert wird.