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Neue Wertfreigrenze wird ab Januar auf 150 Franken halbiert

Juli Rutsch
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Bern,

Die Schweizer Regierung hat eine bedeutende Änderung der Wertfreigrenze für private Einkäufe im Ausland beschlossen. Ab dem 1.1. 2025 wird diese halbiert.

Die Wertfreigrenze für Einkäufe aus dem Ausland soll halbiert werden. - Depositphotos

Der Bundesrat hat entschieden, die Wertfreigrenze für steuerfreie Einfuhren deutlich zu senken. Ab dem 1. Januar 2025 wird die Wertfreigrenze im Reiseverkehr von 300 Franken auf 150 Franken pro Person und Tag gesenkt.

Diese Änderung betrifft alle Reisenden, die Waren für den privaten Gebrauch in die Schweiz einführen.

Grenzschild Deutschland Schweiz
Ab 2025 können Käufer im Ausland Waren bis 150 Franken pro Tag mehrwertsteuerfrei einführen. - Depositphotos

Die neue Regelung bedeutet konkret: Waren im Wert von bis zu 300 Franken sind nicht mehr zulässig. Reisende dürfen künftig nur noch Einkäufe im Wert von maximal 150 Franken pro Tag und Person steuerfrei einführen.

Hintergründe der neuen Wertfreigrenze

Die Senkung der Wertfreigrenze erfolgt nicht ohne Grund. «Mit dieser Verordnungsänderung soll der Einkaufstourismus reduziert werden», wie der Bundesrat mitteilt.

Die Massnahme entspricht einem Auftrag aus der zuständigen Nationalratskommission und erfüllt zudem die Forderungen zweier Standesinitiativen.

Wird die neue Wertfreigrenze dein Leben negativ beeinflussen?

Der Bundesrat reagiert damit auf Bedenken bezüglich der Auswirkungen des Einkaufstourismus auf die Schweizer Wirtschaft. Ob die Massnahme tatsächlich zu weniger Einkäufen im Ausland führt oder lediglich zu häufigeren, aber kleineren Einkäufen, bleibt abzuwarten.

Reaktionen und Einschätzungen

Die geplante Senkung der Wertfreigrenze stösst auf geteilte Meinungen. Die Mehrheit der Kantone und der Wirtschaftsvertreter sowie mehrere politische Parteien hätten die vorgeschlagene Senkung begrüsst, berichtet der Bundesrat.

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Eine Passantin äusserte gegenüber «Tele M1» ihren Unmut, vor allem aufgrund von Familien mit kleinerem Budget.

Diese seien vielleicht froh, dass man einmal im Monat günstig kann einkaufen gehen könne.

Praktische Umsetzung

Für die praktische Umsetzung der neuen Regelung setzt die Schweiz auf digitale Lösungen.

Grenze Schweiz Auto Einfuhr
Die neue Wertfreigrenze wird viele Schweizer Bürger vor Herausforderungen stellen. - Depositphotos

Privatpersonen können ihre Waren mit der Verzollungs-App «QuickZoll» selbstständig zur Einfuhr anmelden. Sie können laut Bundesrat allfällige Abgaben direkt über die App entrichten.

Dabei wird zunächst der normale Mehrwertsteuersatz von 8,1 Prozent angewendet. Eine Verzollung zum reduzierten Satz von 2,6 Prozent für bestimmte Waren ist vorerst nur an besetzten Grenzübergängen oder schriftlich möglich.

Kommentare

User #3521 (nicht angemeldet)

Ich glaube nicht, dass das richtig ist. Für Schweizer mit Gehältern über 5.000-6.000 Franken, die sowieso nicht in Deutschland einkaufen, ist das kein Problem. Wir erleben, dass jedes Jahr die Kosten steigen, Wohnung, Krankenkasse, Steuern, Strom, Lebensmittel, alles und die Gehälter entweder um 20 Franken steigen oder gleich bleiben. Ich weiß nicht, warum die Leute nichts tun, aber alle hören zu und lassen es zu. Die Schweiz ist nicht mehr das Land, das sie einmal war. Wir sind in diesem Land zu Sklaven geworden.

User #2855 (nicht angemeldet)

Immer wird auf den Kleinen herumgetrampelt während sich die Grossen die Taschen mehr und mehr füllen. Wenn den Bürgern der Einkauf im Ausland schon absichtlich verteuert wird, sollte man dies den Handelsriesen auch aufbürden. Für jeden Mitarbeiter der im Ausland wohnt und in der Schweiz arbeitet müsste monatlich zusätzlich zu den bisherigen Abgaben 1'000 oder besser 2'000.- in die AHV einbezahlt werden und nicht vom Arbeitnehmer, sondern vom Arbeitgeber der ja Arbeitsplätze in der Schweiz vernichtet weil er im Ausland billigeres Personal einkauft. Und kommt jetzt bloss nicht mit dem Märchen, dass die Grenzgänger gleich viel verdienen wie ein Mitarbeiter der in der Schweiz wohnt. Das stimmt schlichtweg nicht.

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