Parlament fordert einen nationalen Krebsplan
Das Parlament verlangt einen nationalen Krebsplan. Nun ist der Bundesrat am Zug.
Das Parlament fordert einen nationalen Plan zur Bekämpfung von Krebserkrankungen. Nach dem Ständerat hat am Donnerstag auch der Nationalrat eine entsprechende Motion angenommen – mit 128 zu 54 Stimmen bei einer Enthaltung. Damit ist nun der Bundesrat am Zug.
Der Vorstoss stammt von der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Ständerats (SGK-S). Angesichts steigender Krebszahlen und neuer Therapiemöglichkeiten sei eine bessere Koordination in der Krebsbekämpfung essenziell, argumentiert sie.
Andere Länder wie Deutschland und Frankreich hätten bereits einen nationalen Krebsplan aufgebaut, und auf europäischer Ebene sei der «Europe Beating Cancer Plan» erarbeitet worden, hielten die Befürworterinnen und Befürworter weiter fest. In der Schweiz gebe es seit 2020 dagegen keine koordinierte Strategie gegen Krebs mehr. Das müsse sich ändern.
Gegenstimmen aus SVP-Fraktion
Die SVP-Fraktion sah dies anders. Die heute tätige Organisation Oncosuisse verfüge über alle erforderlichen Instrumente, um eine nationale Krebsstrategie ohne die Mitwirkung der öffentlichen Hand durchzuführen, sagte Fraktionschef Thomas Aeschi (ZG).
Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider argumentierte ähnlich: Wichtige Schritte seien bereits erfolgt. Darüber hinaus gebe es aktuell keinen weiteren Koordinationsbedarf auf nationaler Ebene.
Bundesrat muss handeln
Dennoch muss der Bundesrat nun einen nationalen Krebsplan auf Basis der nationalen Strategie gegen Krebs 2014-2020 erarbeiten. In die Entwicklung des Krebsplans sollen der Bund, die Kantone sowie relevante Organisationen, Expertinnen und Experten einbezogen werden.
Die Parlamentsmehrheit sieht mit der Annahme der Motion auch ein Signal für mehr finanzielle Unterstützung durch den Bund. Es bestehe der politische Wille, eine Lösung dafür zu finden, wie Oncosuisse und deren Arbeit im Bereich der nationalen Krebsbekämpfung unterstützt werden könne.