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Roger Köppel: «Ich habe meinen Vater nicht so viel gesehen»

Elisa Jeanneret
Elisa Jeanneret

Zürich,

Gestern wurde im SRF «Club» über das Vater-Sein und den Vaterschaftsurlaub diskutiert. Mit dabei waren unter anderem Roger Köppel und SP-Wermuth.

Roger Köppel Club SRF
Roger Köppel spricht über das Vater-sein im «Club» (25.08.2020). - Screenshot /SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • In der neuen Ausgabe der SRF-Sendung «Club» wurde über den Vaterschaftsurlaub diskutiert.
  • Es wurden ausschliesslich Väter eingeladen, darunter Roger Köppel und Cédric Wermuth.

Was bedeutet es, Vater zu sein? Diese Frage stellt Barbara Lüthi ihren Gästen in der neuen Folge des «Club».

Es diskutuierten Nationalrat Roger Köppel (SVP/ZH), SP-Nationalrat Cédric Wermuth (AG), FDP-Ständerat Josef Dittli (UR). Auch Komiker Dominic Deville, Soziologe Martin Hafen und Hausmann Sandro Bucher.

Roger Köppel und die Vaterrolle

«Ich habe meinen Vater nicht so viel gesehen», sagt Roger Köppel. Beide Eltern hätten im Bauunternehmen der Familie geschuftet. Seine Mutter war Finanzchefin und sein Vater habe die Firma geleitet.

Die Eltern hätten sich scheiden lassen, als er neun oder zehn Jahre alt war, der Vater zog ins Ausland. Er starb dann, als Köppel 17 Jahre alt war.

Roger Köppel Club
Roger Köppel sehe seine Kinder wenig, habe aber eine intensive Bindung zu ihnen. - Screenshot/SRF

Köppel sehe seine eigenen Kinder entweder beim Frühstückstisch oder zum Abendessen. Er habe aber eine «sehr grosse, intensive Bindung» zu seinen Kindern. Denn Kinder leiden laut dem Weltwoche-Chefredaktor weniger darunter, wenn sie wissen, dass der Vater arbeiten muss.

Für den Zürcher bedeute Vater sein, finanzielle Verantwortung für die Familie zu tragen: «Jemand muss die Kohle nachhause bringen.» Er ist Vater von vier kleinen Kindern, die zehn, acht, fünf und noch nicht mal ein Jahr alt sind. Seine Ehefrau Bich-Tien Köppel ist Volkswirtschafterin, kündigte aber 2013 bei der UBS, um sich der Familie zu widmen.

Vaterrolle «total überhöht»

Köppel findet ausserdem, in der Diskussion rund um den Vaterschaftsurlaub werde die Vaterrolle «total» überhöht.

roger köppel
Soziologe Martin Hafen ist pro-Vaterschaftsurlaub. - Screenshot/SRF

Martin Hafen ist mit Köppel nicht einverstanden: «Man weiss von der Neurobiologie, dass ab dem allerersten Moment mit dem Kind gewisse Botenstoffe ausgeschüttet werden.» Deswegen seien für Väter und für Mütter die ersten Wochen mit dem Kind essenziell, um eine Bindung herzustellen.

Ansonsten sind sich alle Gäste in Einem einig: Zuhause zu sein, wenn ein Kind auf die Welt gekommen ist, sei wichtig.

Nur beurteilt Ständerat Dittli die Rolle des Staates in dieser Vorlage des Vaterschaftsurlaubs kritisch. «Es gibt ganz andere Möglichkeiten, trotzdem für die Familie und die Kinder da zu sein. Da braucht es keine staatliche Regelung», sagt er. Die Vorlage sei ihm zu starr.

roger köppel
Josef Dittli will nicht, dass der Staat den Vaterschaftsurlaub anordnet. - Screenshot/SRF

Cédric Wermuth bezeichnet die Vorlage, über welche am 27. September abgestimmt wird, als eine «Minimallösung». Es sei aber an der Zeit, diese in der Schweiz einzuführen. Alle anderen europäischen Länder seien uns bei diesem Thema schon weit voraus.

roger federer
Cédric Wermuth will einen Vaterschaftsurlaub, auch wenn dieser eine Minimallösung sei. - Screenshot/SRF

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