Roger Köppel vergleicht Regenbogen mit Nazi-Symbol
«Weltwoche»-Chefredaktor Roger Köppel provoziert erneut mit einem Nazi-Vergleich: Die Regenbogen-Armbinde von Manuel Neuer erinnere ihn an Deutschland in 1933.
Das Wichtigste in Kürze
- Der deutsche Kapitän Manuel Neuer trägt eine regenbogenfarbene Captainbinde an Spielen.
- Für viele ein Zeichen der Toleranz, für andere eine politische Provokation.
- Weltwoche-Chefredaktor und SVP-Nationalrat Köppel hingegen zieht einen Nazi-Vergleich.
Im Juni ist «Pride Month» – ein Monat, der für Toleranz, Akzeptanz und Respekt vor lesbischen, schwulen, bisexuellen und Transmenschen stehen soll. Das Symbol des Regenbogens steht für diese Werte.
Deswegen trägt Manuel Neuer, Captain der deutschen Nationalmannschaft, während der Euro 2020 eine regenbogenfarbene Armbinde . Und auch deshalb wollte die Stadt München die Allianz-Arena während des Spiels gegen Ungarn in Regenbogenfarben leuchten lassen. Die Uefa liess das aber aufgrund der «religiösen und politischen» Neutralität nicht zu.
«Gute Gesinnung» mit Armbinde zeigen
In dieser verfahrenen Situation einen Nazi-Vergleich zu machen, fiele wohl den meisten schwer. Nicht aber Roger Köppel, SVP-Nationalrat und «Weltwoche»-Chef. In der neusten Ausgabe seines Video-Formats «Weltwoche Daily» zieht der Zürcher mit Leichtigkeit die Tabu-Parallele.
Köppel spricht von «einer Armbinde der guten Gesinnung», die in Deutschland «zwischen 1933 und 1945» existiert habe. Sowohl während des dritten Reichs als auch heute mussten «sie» ein Armband tragen, «um zu zeigen, dass sie zu den Guten gehören».
Roger Köppel: «Dann sind Sie gegen Homosexualität»
Wer heute keine Regenbogen-Fahne oder -Armbinde trage, gehöre «automatisch zu den Schlechten». «Dann sind Sie auch gegen Homosexualität, sind Sie gegen alles», schlussfolgert Köppel. Was aber eine menschenverachtende Ideologie wie der Nationalsozialismus mit Toleranz gegenüber Anderen zu tun hat, lässt Roger Köppel unbeantwortet.
Der SVP-Nationalrat gilt keineswegs als Vorkämpfen für gleiche Rechte der LGBTQ-Gemeinschaft. Im Parlament hat er gegen die «Ehe für alle» gestimmt – wie die Mehrheit seiner Partei. Dafür ist der selbsternannte «Liberale» ein bekannter Bewunderer des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbàn.