Simonetta Sommaruga feiert Bahn-Jubiläum – und schaut voraus
Das Wichtigste in Kürze
- Simonetta Sommaruga feiert das Bahnjubiläum und zieht Parallelen mit der Geschichte.
- Die Bahn wurde hauptsächlich wegen des Kohlemangels im Ersten Weltkrieg elektrifiziert.
- Damit hat sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
Seit 175 Jahren fahren die Eisenbahnen die Schweizer Bevölkerung durch das Land. Zum Jubiläum fuhr eine historische Bahn von Baden nach Zürich, die erste Schweizer Bahnlinie, die als «Spanisch-Brötli-Bahn» bekannt wurde. An Bord waren mehrere Prominente, darunter auch die viel kritisierte Umwelt-, Verkehrs- und Energieministerin Simonetta Sommaruga.
Nach der Ankunft in Zürich hielt die Bundesrätin eine Rede und sang ein Loblied auf die Bahn. Sie sorge dafür, dass hunderttausende Menschen täglich einfach und bequem reisen könnten. Sie gehöre zur Grundversorgung und einer der grossen Stärken der Schweiz, worum uns viele Länder beneiden.
Doch sie spricht auch die aktuellen Herausforderungen der Schweiz an und zieht Parallelen zur Geschichte der Bahn. So habe die Schweiz die Eisenbahn früh elektrifiziert. Dafür sei die Wasserkraft vorangetrieben. Dies zeige: «Die Bahn leistet bei uns schon seit über 100 Jahren einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz», so Simonetta Sommaruga.
Den Ausschlag für die Elektrifizierung habe die Kohleknappheit im Ersten Weltkrieg gegeben. «Unser Land hatte schmerzlich zu spüren bekommen, wie abhängig wir vom Kohleimport aus dem Ausland waren.» Wie damals sehe man jetzt mit dem Ukraine-Krieg wieder, wie verletzlich die Schweiz sei. Denn für rund 60 Prozent des Energieverbrauchs sei man auf den Import von Öl und Gas angewiesen, sagte Simonetta Sommaruga.
Es sei das Ziel des Bundesrates, die Abhängigkeit von Öl und Gas zu senken und mehr einheimischen Strom zu produzieren. Die Weichen für den massiven Ausbau seien gestellt. Sommaruga: «Jetzt müssen wir noch einmal zulegen – und zwar alle und sofort.»
Simonetta Sommaruga in der Kritik
Russlands Präsident Wladimir Putin hat im Ukraine-Krieg die Gasmenge der EU bereits drastisch reduziert, ein vollständiger Lieferstopp ist denkbar. Die Europäische Union hat deshalb freiwillige Sparziele festgelegt, die im Notfall verbindlich werden könnten.
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Auch die Schweiz bezieht einen Grossteil ihres Gases aus Russland und der EU. Die Gefahr eines Gas- und Stromengpasses im Winter steigt deshalb stark an. Der Bundesrat hat Vorbereitungen dafür getroffen, Massnahmen wurden aber noch keine ergriffen. Wegen der drohenden Gefahr steht Energieministerin Sommaruga stark in der Kritik, die SVP will ihr sogar das Departement entziehen.