Die «NZZ» wirft Roger Köppel vor, Deals mit der chinesischen Botschaft gemacht zu haben. Jetzt wehrt sich der SVP-Nationalrat.
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Wird die Weltwoche von Roger Köppel durch China finanziert? - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die «Weltwoche» soll Deals mit der chinesischen Botschaft gemacht haben.
  • Roger Köppel will nichts von einer Nähe zu China wissen.
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Mit einem Bericht über die «Weltwoche» hat die «NZZ» gestern für Furore gesorgt. Der Kern der Geschichte: Roger Köppel, Chefredaktor und Verleger des Magazins, sei besonders China-freundlich.

Konkret verbreite das SVP-nahe Blatt Regimepropaganda der Volksrepublik – in Form einer Kolumne des chinesischen Botschafters. Gleichzeitig soll diese der «Weltwoche» Inserate verschafft haben.

NZZ Köppel
Dieser Artikel über die «Weltwoche» sorgt für rote Köpfe. - Screenshot NZZ

In einem Gastbeitrag in der «NZZ» weist Köppel die Vorwürfe zurück. Die «Weltwoche» publiziere seit Jahren kritische Artikel über China. Darunter etwa Geschichten von tibetischen Autoren. «Nichts davon erwähnt die NZZ», kritisiert der SVP-Nationalrat.

Köppel kritisiert Einseitigkeit

Er verfolge «mit Unbehagen die erdrückend negative Sicht auf China in Politik und Medien». Erst recht in der Schweiz solle man die Volksrepublik zu Wort kommen lassen, findet Köppel. «Anders als die Amerikaner oder die NZZ halte ich es für falsch, gegenüber Peking ausschliesslich auf Vorwürfe und Konfrontation, auf kalten Krieg zu setzen.»

China Köppel
Chinesisches Lager in der Region Xinjiang - AFP/Archiv

Köppel schreibt, dass er grossen Respekt vor den Leistungen Chinas habe. Er sehe natürlich auch Chinas Menschenrechtsverletzungen. «Gleichzeitig haben die Chinesen Gewaltiges für die Menschenrechte getan, indem sie innerhalb von nur vierzig Jahren 800 Millionen Menschen aus absoluter Armut in einen bescheidenen Wohlstand geführt haben.»

Gemäss der «NZZ» hat die «Weltwoche» seit Ende März acht ganzseitige Inserate (Preis: je ca. 10'000 Franken) verschiedener chinesischer Unternehmen gedruckt. Im Vorjahr wurden hingegen nur vereinzelte, kleine Inserate von chinesischen Firmen abgedruckt. Zu diesem Vorwurf äussert sich Köppel in seinem Gastbeitrag nicht.

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