Ständerat

Ständerat unterstützt Individualbesteuerung mit knapper Mehrheit

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Bern,

Die Individualbesteuerung wurde vom Ständerat knapp angenommen. Das Gesetz soll die Steuererhebung unabhängig vom Zivilstand reformieren.

Steuererklärung Individualbesteuerung
Der Bundesrat unterstützt die Vorlage zur Individualbesteuerung. (Symbolbild) - Keystone

Der Ständerat hat der Einführung der Individualbesteuerung zugestimmt, jedoch mit 23 zu 21 Stimmen nur knapp. Die Vorlage wurde gegenüber dem ursprünglichen Entwurf des Bundesrats abgeschwächt, um Bedenken zu berücksichtigen, wie «Swissinfo» berichtet.

Das Gesetz sieht vor, dass jede Person unabhängig vom Zivilstand eine eigene Steuererklärung abgibt. Ziel ist es, die sogenannte Heiratsstrafe zu beseitigen und das Steuersystem gerechter zu gestalten, wie «SRF» erläutert.

Die Individualbesteuerung dient als indirekter Gegenvorschlag zur «Steuergerechtigkeits-Initiative» der FDP Frauen. Diese fordert eine zivilstandsunabhängige Besteuerung auf allen Ebenen.

Knappe Entscheidung im Ständerat

Die Abstimmung im Ständerat spiegelt die gespaltenen Meinungen wider: FDP, SP, Grüne und GLP befürworteten das Gesetz. Dagegen stimmten laut SRF die Mitte und SVP, die vor Nachteilen für traditionelle Familienmodelle warnten.

Steuererklärung Vordruck Individualbesteuerung
Kritiker fürchten, dass die Individualbesteuerung Familien mit nur einem Einkommen benachteiligt. - Keystone

Einige Gegner argumentierten, dass die Vorlage Doppelverdiener bevorzugt und Familien mit einem Einkommen benachteiligt. Befürworter betonen hingegen die Förderung von Gleichstellung und Arbeitsmarktintegration.

Die Detailberatung brachte weitere Änderungen: Kinderabzüge sollen zwischen Eltern hälftig aufgeteilt oder übertragbar sein. Dies soll laut «Swissinfo» ungleiche Einkommen ausgleichen.

Auswirkungen und Reformziele

Die Individualbesteuerung wird nicht nur als Steuerreform, sondern auch als gesellschaftspolitischer Schritt gesehen. Sie soll moderne Lebensmodelle gemäss SRF besser abbilden und die finanzielle Unabhängigkeit stärken.

Das aktuelle Steuersystem benachteiligt Doppelverdiener-Ehepaare durch höhere Steuerprogressionen. Dies hält viele Frauen davon ab, in grösseren Pensen zu arbeiten, wie «Swissinfo» berichtet.

Bundesrat Individualbesteuerung
Bereits in der vergangenen Woche beschäftigten sich die Mitglieder der Kleinen Kammer mit der Individualbesteuerung. - Keystone

Der Bundesrat rechnet mit 1,7 Millionen zusätzlichen Steuererklärungen durch die Reform. Dies könnte den administrativen Aufwand erhöhen, jedoch langfristig für mehr Steuergerechtigkeit sorgen.

Parlament entscheidet über Individualbesteuerung

Die Vorlage geht nun zurück an den Nationalrat, der über die Änderungen des Ständerats entscheiden muss. Stimmen beide Kammern zu, könnte das Gesetz in einigen Jahren auf allen Ebenen eingeführt werden, wie «Swissinfo» berichtet.

Bist du für eine vom Zivilstand unabhängige Indvidualbesteuerung?

Noch ist unklar, ob das Parlament die Volksinitiative direkt zur Abstimmung bringt oder auf den Gegenvorschlag setzt. Die Debatte bleibt kontrovers und wird von den politischen Lagern intensiv geführt, wie das SRF schreibt.

Kommentare

User #4583 (nicht angemeldet)

NEIN zu dieser Änderung ! Sollte DIESE Individualbesteuerung kommen und wir müssten mit 2 AHV-Renten und 1 BVG-Rente mehr Steuern zahlen als heute, dann müssen wir Kosten optimieren: d.h. aus der Kirche austreten und teure Dinge konsequent im Ausland einkaufen. PUNKT.

Tackle

Individual Besteuerung so wie sie jetzt kommt eher NEIN. Vielfach muss jetzt die Frau auch arbeiten nur damit man als paar die höheren Steuer des Mannes Zahlen zu kann.

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