Ständerätin Gapany bricht Lanze für neue AKW-Generation
Das Wichtigste in Kürze
- Die FDP will einen Kurswechsel in der Atomenergie einläuten.
- Die Ständerätin Johanna Gapany erklärt die Beweggründe.
- Von einer Abkehr von der Entwicklung erneuerbarer Energien will sie nichts wissen.
Ein Kurswechsel der FDP in der Atomenergie bedeutet laut der Freiburger Ständerätin Johanna Gapany keine Abkehr von der Entwicklung von erneuerbaren Energien. Beide Schritte seien komplementär, um die Energieversorgung der Schweiz auch künftig sicherzustellen.
Die FDP hatte jüngst in einem Positionspapier vorgeschlagen, das Verbot beim Bau von Atomkraftwerken der neuesten Generation aufzuheben. Der Vorschlag soll der Delegiertenversammlung vom 12. Februar in Montreux unterbreitet werden.
«Es geht nicht darum, Atomkraftwerke zu bauen, wie wir sie heute kennen», sagte Gapany in einem Interview mit den Westschweizer Tageszeitungen «La Liberté», «Le Courrier», «Journal du Jura» sowie den Zeitungen der ESH-Gruppe (Montagausgaben).
Braucht die Schweiz neue AKWs?
Die zu erwartende Zunahme des Stromverbrauchs erfordere jedoch neue Antworten. Die Schweiz könne sich nicht darauf beschränken, Strom aus der EU zu importieren, um die Produktionslücke zu schliessen. Nötig seien ergänzenden Massnahmen.
«Wir sprechen auch über die Förderung erneuerbarer Energien, die Beschleunigung von Verfahren oder die Öffnung des Strommarktes», sagte Gapany, die Vizepräsidentin der FDP Schweiz ist.
Die FDP-Frauen hatten am Sonntag in der Deutschschweizer Presse ihren Widerstand gegen eine Aufhebung des Bauverbots von AKW bekundet. Sie glaube nicht, dass es hier inhaltlich unterschiedliche Meinungen gebe, sagte Gapany weiter. Es gehe um neue Technologien, die sicherer und sauberer seien.