SVP: Albert Rösti will Bundesrat werden
Der zweite Kandidat für Ueli Maurers Nachfolge ist gefunden: Albert Rösti, ehemaliger Präsident der SVP und Berner Nationalrat, will Bundesrat werden.
Das Wichtigste in Kürze
- SVP-Nationalrat Albert Rösti informiert heute Mittag über seine Bundesratskandidatur.
- Seine Familie und die Partei würden hinter seiner Kandidatur stehen, sagt er.
- Damit will neben Werner Salzmann ein zweiter Berner in die Landesregierung.
Die SVP sucht im Moment nach Kandidierenden für den frei werdenden Bundesratssitz von Ueli Maurer. Bisher haben sich Interessierte bedeckt gehalten.
Als Erster stieg Werner Salzmann, Berner Ständerat, offiziell ins Rennen. Gegenüber Nau.ch bestätigte er seine Kandidatur letzten Freitag. Jetzt sagt auch sein Parteikollege Albert Rösti, ebenfalls Berner, offiziell Ja.
Albert Rösti: «Ich stelle mich gerne zur Verfügung»
Der im Bundeshaus als Top-Favorit gehandelte Albert Rösti hat heute Montag an einer Pressekonferenz seine Kandidatur erklärt. «Es brauchte seine Zeit und viele Gespräche», sagte Rösti vor den Medien.
Im Video-Interview mit Nau.ch ergänzt der Berner Oberländer, dass zehn Tage Bedenkzeit eigentlich wenig sei: «Bei einem Chefposten dauert ein Bewerbungsverfahren manchmal sechs Monate. Ich habe nur zehn Tage gebraucht.»
Er habe sich gefragt, ob er das Amt wolle und er die Aufgabe erfüllen könne. Aber auch, ob seine Familie und seine Partei hinter der Kandidatur stehen. «Heute kann ich all diese Fragen mit einem klaren Ja beantworten», so Rösti.
«Ich stelle mich deshalb gerne als Bundesratskandidat zur Verfügung», sagt der Berner. Politik sei für ihn eine Leidenschaft. Um seine Kompromissfähigkeit zu unterstreichen, verweist Rösti auf seinen jüngsten Coup mit der Grimselstaumauer.
Dennoch: Er erachte es auch als Auftrag, die Werte der SVP in den Bundesrat zu tragen. In der Regierung wolle er sich für eine Steuerung der Zuwanderung und andere Kernthemen der Partei einsetzen.
Wie reagiert die Berner SVP?
Den beiden Bernern werden gute Chancen attestiert. Sowohl Rösti als auch Salzmann hatten hohe Ämter in der SVP inne: Ersterer auf nationaler, Letzterer auf kantonaler Ebene.
Rösti bezeichnete Salzmann als «hochqualifizierten Mitbewerber» und als «guten Kollegen». Beide würden vor den Wahlgremien ihre Stärken hervorheben. Salzmann betonte bereits, dass er fürs VBS prädestiniert sei.
Auf die Frage, ob sich auch Rösti als Verteidigungsminister sehe, meint dieser: «Als Kandidat muss man für jedes Departement offen sein und ich sehe mich auch in jedem», stellt der Energiepolitiker klar.
Unklar ist, was nun die Kantonalpartei macht. Deren Vorstand entscheidet am 20. Oktober, wie viele und welche Kandidaten sie offiziell ins Rennen schickt. Gemäss Präsident Manfred Bühler ist «alles offen», wie er am Freitag auf Anfrage sagte.
Wahrscheinlich scheint aktuell, dass die Kantonalpartei sowohl Rösti als auch Salzmann ins Rennen schickt. Dann könnte die Findungskommission entscheiden, welcher Berner auf dem offiziellen Ticket landet.