SVP: Andreas Glarner kanzelt Guy Parmelin für Corona-Rede ab
Gestern fand die jährliche Tagung der SVP auf dem Albisgüetli online statt. Die staatsmännische Rede von Bundespräsident Guy Parmelin gibt intern zu reden.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die jährliche SVP-Tagung auf dem Albisgüetli fand dieses Jahr per Livestream statt.
- Bundespräsident Guy Parmelin (SVP) war als Gastredner eingeladen.
- Andreas Glarner kritisiert diesen nun. Er habe «viel Gestotter» gehört.
Die jährliche Tagung der SVP fand gestern aufgrund der Corona-Pandemie zum ersten Mal nur per Livestream statt. Nach dem Online-Apero hielten Parteiübervater Christoph Blocher und der aktuelle Bundespräsident Guy Parmelin je eine Ansprache.
Letzterer war dabei wohl besonders im Clinch. Trotz SVP-Zugehörigkeit und deren Abneigung gegenüber dem erneuten Lockdown musste Parmelin diesen vor seinen Parteikollegen rechtfertigen. Die SVP hatte zuvor nicht nur einmal Kritik am Entscheid des Bundesrates geäussert. «Den Bezug zur Realität» habe die Landesregierung verloren, so die Sünneli-Partei etwa.
Guy Parmelin rechtfertigt gegenüber SVP den Lockdown
Parmelin liess sich davon aber nicht beeindrucken. Aufgrund der britischen Mutation habe sich der Bundesrat zu strengeren Massnahmen gezwungen gesehen. Es gelte Kontakte zu reduzieren, der Entscheid sei unumgänglich gewesen.
«Wir müssen nun zusammenstehen», so Parmelin weiter.

Kritik folgt nun nach der Rede prompt. Unter anderem auch von Nationalrat Andreas Glarner, Präsident der SVP Aargau und Asylchef der SVP Schweiz.
«Ganz ehrlich: Der Auftritt von Guy Parmelin war allzu bundesrätlich», so Glarner zu Nau.ch. «Ich hörte viel Gestotter. Die ganze Veranstaltung – und ich bin Sponsor – kam mir phasenweise vor wie die ‹Fischer Bettwaren›-Werbung.»

Christoph Blocher hingegen lobt der Aargauer in den höchsten Tönen. «Blocher war wie immer am Albisgüetli toll, motivierend und kraftvoll!»
Denn dieser referierte wie gewohnt gegen die EU, beim EWR 1992 habe man gewonnen, Pascal Couchepin habe fragwürdige Entscheidungen getroffen. Auch nicht fehlte ausserdem seine Kritik an der Corona-Politik des Bundesrats.