Für SVP-Parteipräsident Marco Chiesa ist klar: In Bergbahnen braucht es kein Covid-Zertifikat, sondern Schutzmassnahmen.
Interview mit Marco Chiesa zur möglichen Zertifikats-Pflicht in Skigebieten. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Seilbahn-Präsident Hans Wicki fordert einen raschen Entscheid zur Zertifikatspflicht.
  • SVP-Parteipräsident Marco Chiesa findet eine Zertifikatspflicht unnötig.
  • Es brauche lediglich Massnahmen wie Abstand, Maske und Hygiene, so Chiesa.
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Ähnlich wie im letzten Jahr rücken mit den sinkenden Temperaturen die Skigebiete in den Fokus der Corona-Politik. Doch im Gegensatz zum vergangenen Winter lautet die Frage nicht, ob eine Öffnung überhaupt möglich ist. Sondern ob der Betrieb mit oder ohne Zertifikatspflicht möglich sein soll.

Österreich ist da schon einen Schritt voraus. Die Entscheidung steht: 3G-Regel und Maskenpflicht – dafür keine Abstandsregeln oder Kapazitätsbeschränkungen.

Würden Sie eine Zertifikatspflicht in Skigebieten befürworten?

Doch hierzulande will man sich noch Zeit lassen. Derzeit sei es noch müssig, über die Lage in der Skisaison zu spekulieren, sagte Patrick Mathys vom BAG. «Ob das Zertifikat im Januar oder Februar noch eine Berechtigung hat, wird sich noch zeigen», so Mathys.

«Es braucht bald eine einheitliche und landesweite Regelung»

Dieser Frage bereits jetzt nachzugehen, fände FDP-Ständerat Hans Wicki allerdings durchaus sinnvoll. Gegenüber Nau.ch stellt der Präsident von «Seilbahnen Schweiz» klar: «Für die Skigebiete ist primär wichtig, dass es bald eine einheitliche, landesweite Regelung gibt und diese auch umsetzbar ist. Die Wintersportler müssen spätestens bei der Buchung wissen, was in ihren Ferien gilt.»

Skigebiete Coronavirus Zertifikat
FDP-Ständerat Hans Wicki im Interview mit Nau. (Archivbild) - Nau.ch

Es gebe eine Diskriminierung und Spaltung in der Gesellschaft, die man vermeiden müsse, warnt dagegen SVP-Präsident Marco Chiesa. «Die Leute werden nicht verstehen, weshalb man im ÖV kein Zertifikat braucht und in der Seilbahn schon.»

«Gut, dass wir darüber reden»

BAG-Experte Mathys betont, die stets randvollen Gondeln seien höchstens mit überfüllten S-Bahnen zu vergleichen. Zudem gebe es in Skigebieten «Anlagen, Schneebars, weiss der Teufel was». Da könne es sehr wohl eine Rolle spielen, dass man die Übertragungen auf ein Minimum reduziere. Aber: «Gut, dass wir darüber reden, aber jetzt zu entscheiden, das macht wohl keinen Sinn.»

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Kann sich der geneigte Tourist denn sicher fühlen in einer schwebenden Sardinenbüchse mit hustenden Mittouristen? «Warum nicht?», entgegnet SVP-Präsident Chiesa. «Wir haben schon letztes Jahr gute Erfahrungen gemacht.»

Man brauche einfach die bereits gängigen Massnahmen: Abstand, Maske und Hygiene. Die Massnahmen und Schutzkonzepte reichten gemäss Chiesa auch bei der Delta-Variante völlig aus.

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