SVP überreicht Alain Bersets Hut Anti-Lockdown-Petition
Rund 244'000 Menschen fordern ein Ende des Lockdowns. Die Unterschriften wollte Bundesrat Alain Berset nicht in Empfang nehmen. Die SVP improvisierte deshalb.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SVP und ihre Mitstreiter deponieren 244'000 Unterschriften für ein Lockdown-Ende.
- Parteichef Marco Chiesa fordert von Bundesrat Berset eine Öffnung der Beizen und Läden.
- Weil der Gesundheitsminister nicht anwesend war, musste dessen Hut herhalten.
Die Landesregierung ist in einer verzwickten Situation. Während die Fallzahlen des Coronavirus weiterhin deutlich sinken, warnt die Wissenschafts-Taskforce vor einer Explosion. Denn: Die bereits weitverbreitete britische Mutation sei rund 50 Prozent ansteckender, erklärte Präsident Martin Ackermann.
Nur zeigt sich bisher der Effekt davon nicht. Und mit «Mr. Corona» Daniel Koch stellt einer der glaubwürdigsten Experten die höhere Ansteckungsfähigkeit in Frage.
Gleichzeitig werden die Rufe nach einer Öffnung immer lauter. Mittlerweile fordern Wirtschaftsverbände, Gewerkschaften und selbst Regierungsräte ein Ausstiegsszenario und Lockerungen ab März.
SVP deponiert über 200'000 Unterschriften
Seit Wochen an vorderster Front der Öffnungs-Turbos marschiert die SVP Schweiz. Die Rechtspartei schloss sich einer Petition für ein Lockdown-Ende an. Innert rund einer Woche kamen knapp 244'000 Unterschriften zusammen.
Heute Montag deponiert sie diese bei der Bundeskanzlei. Gesundheitsminister Alain Berset wollte das Anliegen offenbar nicht persönlich entgegennehmen. Präsident Marco Chiesa zeigte sich deshalb kreativ.
In Anlehnung an die Sage Wilhelm Tells und Gesslers Hut tischen die SVP und ihre Mitstreiter von «Schwiiz Brandaktuell» Berset Kopfbedeckung den Unmut der Bevölkerung auf.
Marco Chiesa fordert von Bundesrat Berset eine sofortige Öffnung der Beizen und Läden. «Man kann nicht alles ewig dem Virus unterordnen.»
Dass «seine» beiden Bundesräte Vorschläge in seinem Sinne bringen werden, wisse er. Mit der Petition gehe es auch darum Druck auf die beiden FDP-Magistraten auszuüben.
Am Mittwoch trifft sich der Bundesrat zur nächsten Sitzung.