Tamara Funiciello will die SP Frauen präsidieren
Nach dem Rücktritt von Natascha Wey möchte die ehemalige Juso-Chefin Tamara Funiciello die Leitung der SP Frauen übernehmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im November gab SP-Frauen Co-Präsidentin Natascha Wey ihren Rücktritt bekannt.
- Nun kandidiert die ehemalige Juso-Präsidentin Tamara Funiciello als Nachfolgerin.
- Sie würde das Amt im Co-Präsidium mit Martine Docourt bekleiden.
Als Juso-Chefin waren Shitstorms ihr täglich Brot. Jetzt sitzt sie für die Berner im Nationalrat. Und Tamara Funiciello will noch mehr. Nämlich die Führung der SP-Frauen übernehmen.
Im November 2019 gab SP-Frauen Co-Präsidentin Natascha Wey bekannt, ihr Amt abgeben zu wollen. Damals erklärte sie gegenüber Nau.ch, was sie sich von ihrer Nachfolgerin wünscht.
Funiciello erfüllt alle Anforderungen
«Eine Frau aus der Fraktion wäre gut. Sie würde die aktuellen Geschäfte kennen, in den Dossiers arbeiten und könnte auch im Parlament eine führende Rolle übernehmen», so Wey.
Diese Anforderungen erfüllt Funiciello allesamt. Zudem ist der Gedanke, die SP-Frauen zusammen mit der aktuellen Co-Präsidentin Martine Docourt zu führen, kein neuer. «Der Frauenstreik vom 14. Juni natürlich und meine Erfahrung als Juso-Präsidentin» hätten Funiciello auf diesen Weg gebracht, sagt sie im Interview mit dem «Blick».
Von der Juso zu den SP Frauen
Das neue Amt wäre für die ehemalige Juso-Präsidentin nicht nur eine Sprosse auf der Karriereleiter. Es wäre auch ihre Art, Danke zu sagen. «Ich habe in dieser Zeit viel erlebt, ich wurde zum Teil heftigst angegriffen. Doch die Frauen haben mich immer dann aufgefangen, wenn ich es brauchte. Ich stehe heute auf den Schultern dieser Frauen. Nun will ich, dass auf meinen Schultern die nächste Generation stehen kann.»
Während Funiciello mit dem Frauen-Präsidium liebäugelt, haben ihre ehemaligen Juso-Gspändli Mattea Meyer und Cédric Wermuth längst ihre Kandidatur für den Vorsitz über alle Sozialdemokraten eingereicht. Viele sprechen von einer «Jusoifizierung» der SP.
Die U21 der SP
«Einer U21-Nationalmannschaft würde man auch nie vorwerfen, dass sie den Nachwuchs für die Nati ausbildet», kontert Funicioello darauf. Und genau das sei ja auch der Job der Juso. Sie forme die neue Generation von Sozialdemokraten.
Und diese soll es schaffen, «den Feminismus in die Mitte der SP zu stellen». Funiciellos Ziel sei es, «dass die Frauen nach mir mehr Rechte, mehr Möglichkeiten und mehr Gleichberechtigung haben als heute». Sie denke dabei an Arbeitszeit, Renten oder das Sexualstrafrecht.