Vaterschaftsurlaub

Über 55'000 Unterschriften gegen Vaterschaftsurlaub eingereicht

Keystone-SDA
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Bern,

Wie gestern bekannt wurde, wird wohl das Stimmvolk über den zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub entscheiden. Das Komitee hat die Unterschriften heute eingereicht.

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Die Gegnerinnen und Gegner eines zweiwöchigen Vaterschaftsurlaubs haben über 55'000 Unterschriften für das Referendum gesammelt. (Symbolbild)) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der zweiwöchige Vaterschaftsurlaub kommt voraussichtlich vors Volk.
  • Nach Angaben des Referendumskomitees kamen 55'203 beglaubigte Unterschriften zusammen.
  • Diese wurden heute Donnerstag der Bundeskanzlei übergeben.

Voraussichtlich wird das Stimmvolk entscheiden, ob ein zweiwöchiger Vaterschaftsurlaub eingeführt wird. Die Gegnerinnen und Gegner haben heute Donnerstag die Unterschriften für das Referendum eingereicht.

Sicher werde man erst sein, wenn die Bundeskanzlei die Unterschriften kontrolliert habe, sagte die Thurgauer SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr bei der Übergabe der Unterschriften in Bern.

Referendum stand lange auf der Kippe

Sie zeigte sich aber zuversichtlich, dass mindestens 50'000 Unterschriften gültig sind. Lange sah es danach aus, als würde das Referendum scheitern. Am Mittwoch hatte das Komitee dann verlauten lassen, die erforderlichen Unterschriften lägen vor.

Vaterschaftsurlaub Vater Kind
Laut einer Umfrage des Link-Instituts wünschen sich rund 80 Prozent der Schweizer Bevölkerung einen Vaterschaftsurlaub von mindestens zwei Wochen. - Keystone

Hinter dem Referendum stehen SVP-Vertreter sowie Jungfreisinnige. Sie sehen keinen Grund dafür, dass Väter nach der Geburt eines Kindes bezahlten Urlaub erhalten sollen. Der Widerstand richte sich nicht gegen die Väter, versicherten die Gegnerinnen und Gegner.

Er richte sich gegen «Gratis-Ferien», die alle mit Lohnabzügen finanzieren müssten. Generell gelte es, den Ausbau des Staates zu bekämpfen. Die Familie liege in der Eigenverantwortung.

Urlaub über Erwerbsersatzordnung finanziert

Gemäss dem Parlamentsentscheid könnten Väter in den ersten sechs Monaten nach der Geburt des Kindes zwei Wochen bezahlten Urlaub nehmen. Dieser würde wie der Mutterschaftsurlaub über die Erwerbsersatzordnung (EO) finanziert.

Die geschätzten Kosten belaufen sich auf rund 229 Millionen Franken pro Jahr. Dafür sollen 0,06 zusätzliche Lohnprozente je hälftig bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern erhoben werden.

SVP Vaterschaftsurlaub Referendum
Die SVP und ihr Komitee gegen einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub sammelt Unterschriften für ein Referendum. - Nau.ch

Die zwei Wochen Vaterschaftsurlaub sind ein indirekter Gegenvorschlag zu einer Volksinitiative, die vier Wochen Urlaub verlangt. Die Initianten zogen ihr Begehren unter der Bedingung zurück, dass die Gesetzesgrundlage für den zweiwöchigen Urlaub in Kraft tritt.

Initiative für «Elternzeit» geplant

«Wer einen Vaterschaftsurlaub will, muss zu zwei Wochen Ja sagen», sagte Thomas Bauer, der Geschäftsführer des Vereins «Vaterschaftsurlaub jetzt», auf Anfrage dazu.

Bereits gibt es indes Pläne für eine neue Volksinitiative, die eine längere Elternzeit verlangt, welche die Eltern zu einem Teil frei unter sich aufteilen könnten. SP und Grüne hatten sich im Parlament für ein solches Modell ausgesprochen. Ob und wann daraus eine Volksinitiative wird, ist aber noch offen.

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