Ueli Maurer: Mike Egger (SVP) verteidigt Trychler-Auftritt
Was ging in Bundesrat Ueli Maurer vor, als er in Shirts der Massnahmengegner posierte? SVP-Nationalrat Mike Egger war dabei und hat eine Erklärung.
Das Wichtigste in Kürze
- Fotos von Bundesrat Maurer im Shirt der Freiheitstrychler sorgen für heisse Diskussionen.
- Diese seien am SVP-Anlass nicht eingeladen gewesen, sagt ein anwesender Nationalrat.
- Mike Egger (SVP) verteidigt den Auftritt und sagt: «Maurer ist gegenüber allen offen.»
Mit ernster Miene verkünden Gesundheitsminister Alain Berset (SP) und Bundespräsident Guy Parmelin am Mittwoch die Ausdehnung der Zertifikatspflicht. Wer nicht geimpft, genesen oder getestet ist, darf ab heute weder in die Beiz noch ins Fitness.
Gegen die Massnahme zum Schutz des Gesundheitswesens regt sich Widerstand. Fast täglich finden landauf landab Demonstrationen statt. An vorderster Front stets dabei sind die «Freiheits-Trychler», Massnahmengegner mit lauten Glocken.
Scharfe Kritik an Foto von Ueli Maurer
Ausgerechnet Finanzminister Ueli Maurer posierte nun am Sonntag in einem T-Shirt der Corona-Skeptiker. Die Bilder machten umgehend die Runde und lösten heftige Kritik aus. Politiker werfen dem Bundesrat vor, mit der Aktion das Kollegialitätsprinzip zu missachten.
Wie genau es zu den brisanten Bildern kam, ist bisher unklar. Das Finanzdepartement nahm auf Anfrage diverser Medien keine Stellung. SVP-Nationalrat Mike Egger bringt nun etwas Licht ins Dunkel. Der St. Galler Politiker war am gleichen Anlass dabei und hielt vor SVP-Anhängern eine Rede.
Egger sagt, dass er die Aufregung nicht verstehe, «denn die Situation war harmlos». Der Nationalrat erklärt: «Die Freiheitstrychler waren nicht eingeladen, sondern sind spontan und friedlich aufgetaucht.»
SVP-Egger sieht kein Problem mit Auftritt
Wahrscheinlich hätten sie Ueli Maurer «ganz normal gefragt», ob er für ein Foto posieren würde. «Wer Ueli Maurer kennt, weiss, dass er gegenüber allen Seiten offen ist und stets den Dialog sucht», so Egger. Für ihn ist klar: «So gehässig, wie der politische Diskurs im Moment läuft, ist das nötiger denn je.»
Das Kollegialitätsprinzip sieht Egger nicht verletzt. Er sagt bloss: «Wir würden in der Politik gut daran tun, mehr mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten und die Sorgen und Nöte entsprechend aufnehmen – egal von welcher Seite.»
Die aktuelle Situation könne nur verbessert werden, «wenn wir aufeinander zugehen und ganz bestimmt nicht, wenn wir uns gegenseitig verunglimpfen.»