Vom CVP Präsidenten zum SVP Parteidompteur
Einst war der Freiburger Emanuel Waeber CVP-Kantonalpräsident, nun will er SVP-Generalsekretär werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Emanuel Waeber wechselte 2011 überraschend von der CVP zur SVP.
- Der Freiburger Betriebsökonom will die Politik nun zu seinem Beruf machen.
Seiner Wahl als Generalsekretär der SVP Schweiz steht kaum etwas im Weg: Der 60-jährige Freiburger Emanuel Waeber wurde bereits vom SVP-Parteiausschuss nominiert, am 27. Oktober wird der Parteivorstand nun darüber entscheiden. Da es seine beiden Vorgänger nicht sehr lange im Amt aushielten, dürfte die Partei froh sein, einen erfahrenen Politiker wie ihn dafür verpflichten zu können.
Von der CVP zur SVP
Waeber politisiert zwar schon seit Jahren, sein Engagement galt aber jahrelang der CVP. Stammt er doch auch dem gleichen kleinen «CVP-Weiler» wie der aktuelle CVP-Ständerat Beat Vonlanthen. Im März 2011 sorgte Emanuel Waeber für einen Eklat, als er just im Freiburger «Superwahljahr» mit Wahlen auf kommunaler, kantonaler und nationaler Ebene per sofort von seinem Amt als CVP-Parteipräsident zurücktrat. Die Begründung: Im fehle das Vertrauen der Parteibasis. Jeder mache, was er wolle.
Nur zwei Wochen später dann die zweite unerwartete Wende: Waeber trat der SVP bei und wurde kurze Zeit später Nationalratskandidat der SVP. Er hatte schon bei der CVP mit einem Sitz im Nationalrat geliebäugelt. Doch die Partei wollte Christine Bulliard-Marbach ins Rennen schicken, die dann auch gewählt wurde, nicht ihn.
Gut unterrichtete Quellen sagten damals gegenüber den «Freiburger Nachrichten», dass die Niederlage in der Ausmarchung der Nationalratskandidatur der Grund für Waebers Rücktritt gewesen sei.
Gescheiterte Kandidaturen
Der heute 60-Jährige schaffte die Wahl in den Nationalrat nicht. Auch 2015 wurde er nicht gewählt, als er für die SVP für den Stände- sowie für den Nationalrat kandidierte.
Heute ist Waeber Freiburger SVP-Grossrat und dort Fraktionspräsident. Nun will der Betriebsökonom aus St. Antoni FR die Politik als SVP-Generalsekretär zu seinem Beruf machen. Diesmal dürfte es ihm gelingen.