Wahlen 2023: Zürcher Ständerats-Kandidatenfeld wird sich reduzieren
Im zweiten Wahlgang werden im Kanton Zürich SVP und FDP zusammenlegen. SVP-Rutz spekuliert dabei auf den Rückzug seiner Mitkandidatin Sauter.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Kanton Zürich gibt es einen zweiten Wahlgang für den Ständerat.
- SVP und FDP wollen sich dafür zusammenschliessen.
- SVP-Rutz hofft auf den Rückzug seiner Mitkandidatin Regine Sauter (FDP).
SVP und FDP wollen einen zweiten linken Zürcher Ständeratssitz verhindern: Sie streben im Hinblick auf den zweiten Wahlgang eine einzige bürgerliche Kandidatur an. Mit wem sie ins Rennen steigen, ist noch offen. Auch auf linker Seite laufen entsprechende Überlegungen.
Angesichts der Hochrechnungen verfügt auf bürgerlicher Seite die FDP-Kandidatin Regine Sauter eigentlich über die schlechteren Karten. Sie holte deutlich weniger Stimmen als SVP-Bewerber Gregor Rutz.
Dieser freut sich über das Resultat. Es sei in Zürich schwierig, ein absolutes Mehr zu erreichen, sagt er im Interview mit Nau.ch.
Er rechnet fest damit, für die Bürgerlichen den zweiten Wahlgang bestreiten zu können. «Mit dem guten Resultat, das ich erzielt habe, würde mich erstaunen, wenn das nicht so wäre», meint er. Für seine Mitkandidatin Sauter würde das einen Rückzug aus der Ständeratswahl bedeuten.
Der erste Wahlgang sei aber nicht entscheidend, meinte dazu FDP-Präsident Hans-Jakob Boesch im Zürcher Wahlzentrum. Es müsse jene Person antreten, die auch am meisten Stimmen in der Mitte holen könne. «Es gilt, einen zweiten linken Sitz zu verhindern.»
SVP zurückhaltend
Zurückhaltend gab sich am Sonntagnachmittag zunächst auch die Zürcher SVP. Deren Präsident Domenik Ledergerber verwies darauf, dass es sich erst um Hochrechnungen handle. Der Vorsprung des SVP-Kandidaten könne am Ende allenfalls auch etwas geringer ausfallen als derzeit prognostiziert. Doch die SVP könne dank des Resultats sicher gestärkt in die anstehenden Verhandlungen steigen.
Diese Verhandlungen finden am Montag statt. Daran teilnehmen wird auch die Mitte, die ihren Kandidaten Philipp Kutter wohl nach dem ersten Wahlgang zurückziehen dürfte.
Auf linker Seite, zu der SVP und FDP auch die GLP zählen, werden am Montag ähnliche Gespräche laufen. Kann sie sich auf eine Kandidatur einigen, steht im Kanton Zürich ein spannender Block-Wahlkampf bevor.
Am Sonntagnachmittag wollten sich die linken Parteien noch nicht festlegen. Es gelte erst die definitiven Resultate abzuwarten und diese zu analysieren, meinte etwa Grünen-Co-Präsidentin Selma L'Orange Seigo.