AfD: Fake-Accounts verbreiten Posts vor Wahlen in Brandenburg
Vor den Landtagswahlen in Brandenburg (D) ist die AfD auf Social Media sehr präsent. Hilfe kommt wohl auch aus Russland.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Sonntag finden im ostdeutschen Bundesland Brandenburg Landtagswahlen statt.
- Auf Social Media verbreiten rund 2500 Fake-Accounts AfD-Werbung.
- Die Bots sollen ihren Ursprung in Russland haben.
Kurz vor den Landtagswahlen im ostdeutschen Bundesland Brandenburg mischt eine brisante Enthüllung den Wahlkampf auf. Rund 2500 Fake-Accounts, sogenannte Bots, sollen auf Social Media Positionen der Alternative für Deutschland (AfD) verbreitet haben. Dies berichtet der «NDR».
Anfang September legte die Alternative für Deutschland (AfD) bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen stark zu. In Thüringen wurde die teilweise rechtsextreme Partei gar stärkste Kraft.
Am kommenden Sonntag wählt nun mit Brandenburg ein weiteres ostdeutsches Bundesland ein neues Parlament. Der Wahlkampf ist in seiner intensiven Phase – vor allem auf Social Media ist die AfD sehr präsent.
Doch offenbar macht die Partei gar nicht alles selbst, wie eine Untersuchung des Unternehmens Somtxt aus Rostock (D) zeigt. Somtxt ist auf Datenanalysen spezialisiert.
AfD stärkte mit Fake-Accounts Reichweite
Gründer Stefan Porte erklärt gegenüber dem NDR: «Es wurden rund 2500 Accounts identifiziert, hinter denen sich wahrscheinlich sogenannte Bots verbergen. Die Bots sind intensiv damit beschäftigt, Aussagen von Parteimitgliedern weiterzuteilen.» So erlangten die Posts eine Reichweite, die sie sonst nicht hätten, sagt Porte.
Dass AfD-nahe Posts auffällig viele Likes bekommen und häufig weitergeteilt werden, ist auch Somtxt-Analystin Susanne Fink aufgefallen. Für sie ist klar: «Das ist in der Masse, die wir hier gesehen haben, nicht von einzelnen Menschen zu realisieren. Das geht nur mit technischer Hilfe.»
Bots sollen in Russland erstellt worden sein
Sie könne sich die Auffälligkeiten nicht erklären, sagt die Partei gegenüber dem Fernsehsender. Somtxt-Analysten wittern aber den Ursprung der Fake-Accounts in Russland. Es sei bekannt, dass aus russischen Trollfabriken Propaganda und Desinformation verbreiten würden, heisst es.
Russland versucht immer wieder, sich in ausländische Wahlkämpfe einzumischen. Anfang September sperrte das US-Justizministerium mehr als 30 russische Web-Adressen. Es bestand der Verdacht, die sogenannten Domains würden aus Russland gesteuert. Mit dem Ziel, Wahlen zu beeinflussen.