Am Sonntag findet in Polen die Präsidentschaftswahl statt. Amtsinhaber Andrzej Duda liegt vorne – für eine Wiederwahl reicht es jedoch noch nicht.
Andrzej Duda
Polens Präsident Andrzej Duda. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag findet in Polen die Präsidentschaftswahl statt.
  • Umfragen zufolge liegt Andrzej Duda vorne.
  • Das Machtmonopol der Regierungspartei könnte ins Wackeln geraten.
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Es ist eine verspätete Wahl nach einem von der Corona-Epidemie unterbrochenen Wahlkampf. An diesem Sonntag stimmen die Polen darüber ab, wer ihr neuer Präsident sein soll. Amtsinhaber Andrzej Duda liegt zwar nach Umfragen mit 40 bis 41 Prozent vorn.

Doch für eine Wiederwahl schon im ersten Anlauf ist das nicht genug. Dudas gefährlichster Herausforderer, Warschaus Oberbürgermeister Rafal Trzaskowski, kommt auf Werte von 27 bis 29 Prozent.

Rafal Trzaskowski
Rafal Trzaskowski, Oberbürgermeister von Warschau und neuer Präsidentschaftskandidat des Oppositionsbündnis Bürgerkoalition (KO), spricht bei einer Pressekonferenz über seine Wahlkampagne. Foto: Mateusz Marek/PAP/dpa - sda - Keystone/PAP/Mateusz Marek

Eine endgültige Entscheidung wird also voraussichtlich erst in einer Stichwahl im Juli fallen. Dies, da keiner der beiden am Sonntag eine absolute Mehrheit erzielen dürfte. Ursprünglich sollte die Wahl am 10. Mai stattfinden, wurde aber wegen Corona kurzfristig verschoben.

Andrzej Duda punktet auf dem Land

Duda punktet vor allem bei Wählern mit einem katholisch geprägten Wertesystem in Kleinstädten und auf dem Land.

Kürzlich sagte der 48-Jährige über Schwule, Lesben, Bisexuelle und Trans-Menschen: «Man versucht uns einzureden, dass das Menschen sind. Aber es ist einfach nur eine Ideologie.» Sein Widersacher Trzaskowski von der liberalkonservativen Bürgerkoalition (KO) findet seine Anhänger vornehmlich unter den besser situierten, progressiv eingestellten Grossstadtbewohnern.

Andrzej Duda
Der polnische Präsident Andrzej Duda punktet vor allem bei Wählern auf dem Land. - dpa

In den Augen vieler Wähler geht es aber weniger um die Persönlichkeit oder das Programm der Kandidaten. «Diese Wahl wird eine Volksabstimmung darüber, ob die Politik der PiS fortgesetzt werden kann oder nicht.» Das sagt der Politologe Antoni Dudek.

PiS hat seit 2015 Machtmonopol

Die Partei, deren Kürzel für «Recht und Gerechtigkeit» steht, hat seit 2015 das Machtmonopol in Polen. Sie verfügt im Parlament über die absolute Mehrheit und kann ohne Koalitionspartner schalten und walten.

Auch Andrzej Duda stammt aus den Reihen der PiS. Und selbst wenn der Präsident nach der Verfassung offiziell keiner Partei angehören darf: Duda betont gerne, dass er mit der PiS-Regierung an einem Strang zieht.

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