Auf Ungeimpfte kommen bundesweit strenge Einschränkungen zu

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In Deutschland müssen Ungeimpfte künftig bundesweit mit strengeren Massnahmen rechnen. Diese werden nicht von der Inzidenz abhängig sein.

Merkel und Scholz
Merkel und Scholz - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Ungeimpfte müssen in Deutschland mit strengeren Einschränkungen rechnen.
  • Bund und Länder wollen Massnahmen im Laufe des Tages beschliessen.

Auf Menschen ohne Corona-Impfung kommen bundesweit strengere Einschränkungen zu. Sie sollen künftig keinen Zugang mehr zu Gastronomie, Freizeiteinrichtungen, Weihnachtsmärkten, Karnevals- und Kulturveranstaltungen bekommen und auch vom Einkaufen in den meisten Geschäften ausgeschlossen werden. Dies geht aus einer AFP vorliegenden Beschlussvorlage für die Beratungen der Spitzen von Bund und Ländern am Donnerstag hervor.

In allen Fällen sollen die Einschränkungen «bundesweit inzidenzunabhängig» gelten. Im Einzelhandel dürften Ungeimpfte bundesweit nur noch «Geschäfte des täglichen Bedarfs» wie Supermärkte betreten.

Ungeimpfte mit strengeren Kontaktbeschränkungen

Für Ungeimpfte sollen künftig auch «strenge Kontaktbeschränkungen» gelten, wie es in der Vorlage heisst. Private Zusammenkünfte im öffentlichen oder privaten Raum, an denen nicht Geimpfte teilnehmen, sind dann auf den eigenen Haushalt sowie höchstens zwei Personen eines weiteren Haushalts beschränkt.

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Fussgängerzone in Dortmund - AFP/Archiv

In Schulen soll eine generelle Maskenpflicht für alle Klassenstufen gelten. Abhängig von der örtlichen Inzidenz sollen Clubs und Diskotheken komplett geschlossen werden. Die Vorlage nennt einen Schwellenwert von 350 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen - diese Angabe ist allerdings mit eckigen Klammern versehen, was auf weiteren Beratungsbedarf hinweist.

Bund und Länder begrüssen der Vorlage zufolge ausdrücklich die Pläne zur Einführung einer allgemeinen Impfpflicht. Diese Impfpflicht könne greifen, «sobald sichergestellt werden kann, dass alle zu Impfenden auch zeitnah geimpft werden können, also etwa ab Februar 2022», heisst es in dem Papier.

30 Millionen Impfungen bis Weihnachten

Zudem peilen Bund und Länder an, bis Weihnachten bis zu 30 Millionen Impfungen zu verabreichen - entweder Erst-, Zweit- oder Booster-Impfungen. Um das Tempo der Impfkampagne zu beschleunigen, sollten künftig auch Apotheker, Zahnärzte und Pflegekräfte in Seniorenheimen die Impfungen verabreichen dürfen.

Karpaty Lwiw
Künftig könnte es in allen Stadien so aussehen. - dpa-infocom GmbH

Überregionale Sport-, Kultur- und vergleichbare Grossveranstaltungen sollen «deutlich eingeschränkt» werden. Bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen dürfe nur maximal 30 Prozent der Kapazität genutzt werden bis zu einer maximalen Gesamtzahl von 5000 Zuschauenden. Bei Veranstaltungen im Freien dürfe lediglich maximal 30 Prozent der Kapazität genutzt werden bis zu einer maximalen Gesamtzahl von 15.000 Zuschauenden. Es sind medizinische Masken zu tragen.

Bundesregierung: «Nationale Solidarität»

In der Vorlage rufen Bund und Länder zu einem «Akt der nationalen Solidarität»auf. Es müsse gemeinsam dafür gesorgt werden, «dass die Infektionszahlen wieder sinken und unser Gesundheitssystem entlastet wird», heisst es darin.

Die Spitzen von Bund und Ländern wollen ab 11.00 Uhr das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie beschliessen. Die Regierungschefinnen und -chefs der Länder hatten sich zusammen mit der amtierenden Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem designierter Nachfolger Olaf Scholz (SPD) am Dienstag grundsätzlich über die Verschärfung von Corona-Massnahmen verständigt.

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