Biden geht mit US-Senatorin Kamala Harris ins Präsidentschaftsrennen

AFP
AFP

USA,

Die schwarze US-Senatorin Kamala Harris zieht an der Seite des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden in den Wahlkampf gegen Präsident Donald Trump - und könnte damit die erste Vizepräsidentin in der Geschichte der USA werden.

Kamala Harris
Kamala Harris - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Schwarze Politikerin könnte erste Vizepräsidentin der US-Geschichte werden.

Biden gab am Dienstag seine Entscheidung für die 55-Jährige als sogenannten Running Mate bekannt. Er würdigte die frühere Generalstaatsanwältin von Kalifornien dabei als «furchtlose Kämpferin für den kleinen Mann».

«Ich bin stolz, sie jetzt als meine Partnerin in diesem Wahlkampf zu haben», schrieb Biden im Kurzbotschaftendienst Twitter. Er verwies insbesondere auf Harris' Arbeit als kalifornische Generalstaatsanwältin, als sie es mit Grossbanken aufgenommen, sich für Arbeiter eingesetzt und «Frauen und Kinder vor Missbrauch geschützt» habe.

Bei einem Sieg Bidens bei der Präsidentschaftswahl am 3. November würde Harris als erste Frau und als erste Schwarze in der US-Geschichte die Vizepräsidentschaft übernehmen. Biden und Harris sollen kommende Woche beim Nominierungsparteitag der Demokraten in Milwaukee im Bundesstaat Wisconsin offiziell zum Kandidaten-Duo gekürt werden.

Harris zeigte sich geehrt durch die Entscheidung des früheren Vizepräsidenten und erklärte, sie wolle «alles tun», um Biden zum Wahlsieg zu verhelfen. «Joe Biden kann die amerikanische Bevölkerung vereinen, weil er sein ganzes Leben für uns gekämpft hat. Und als Präsident wird er ein Amerika aufbauen, das unseren Idealen gerecht wird.»

Die 2017 in den US-Senat eingezogene Politikerin, die sich selbst erfolglos um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten beworben hatte, ist eine der bekanntesten schwarzen Politikerinnen des Landes. Die Senatorin mit jamaikanisch-indischen Wurzeln war zwischen 2011 und 2017 als erste Frau und erste Schwarze Generalstaatsanwältin und damit Justizministerin von Kalifornien.

In dieser Zeit hatte sie viel Kontakt mit Bidens 2015 verstorbenem Sohn Beau, der jahrelang Generalstaatsanwalt des Bundesstaates Delaware war - eine persönliche Verbindung, die Präsidentschaftskandidat Biden am Dienstag hervorhob.

Während der Präsidentschaftsvorwahlen sorgte Harris im vergangenen Jahr mit harten Attacken auf Biden für Aufsehen. Sie warf ihm in TV-Debatten wohlwollende Äusserungen zu Senatoren vor, die vor Jahrzehnten die Rassentrennung befürworteten.

Auch hielt sie ihm vor, sich in der Vergangenheit gegen ein Programm gestemmt zu haben, das schwarze Kinder mit Bussen in vornehmlich weisse Schulen fuhr - ein Programm, von dem sie als Kind selbst profitiert hatte. Nach ihrem Ausstieg aus dem Vorwahlrennen versöhnten sich beide und Harris stellte sich hinter Biden.

Biden hatte schon im März versprochen, eine Frau zur Vize-Kandidatin zu machen. Nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd Ende Mai und den dadurch ausgelösten Black-Lives-Matter-Protesten wuchs der Druck, sich für eine schwarze Kandidatin zu entscheiden.

Harris galt dabei als Favoritin. In der engeren Auswahl waren auch die frühere Nationale Sicherheitsberaterin Susan Rice, die Abgeordnete Karen Bass, die Senatorinnen Elizabeth Warren und Tammy Duckworth sowie Michigans Gouverneurin Gretchen Whitmer.

Trumps Wahlkampfteam attackierte Harris am Dienstag scharf: Sie habe vor nicht allzu langer Zeit Biden als Rassisten bezeichnet und eine Entschuldigung verlangt, die sie nie erhalten habe. Das zeige, dass die «falsche Kamala» ihre eigene Moral hinten anstelle. Bei ihrer Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten habe sie zudem «radikale linke» Positionen vertreten.

Kommentare

Weiterlesen

a
oeuvray kolumne
33 Interaktionen

Mehr in Politik

Amherd
196 Interaktionen
Musks
44 Interaktionen
Silvia Steiner
54 Interaktionen
Trump
34 Interaktionen

Mehr aus USA