Bolsonaro redet erst über Amazonas nach Entschuldigung von Macron

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Brasilien,

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist bereit über den Amazonas zu sprechen wenn eine Entschuldigung von Emmanuel Macron kommt.

amazonas Entschuldigung
Amazonas hinter Entschuldigung: Die Prioritäten von Jair Bolsonaro. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Jair Bolsonaro ist im Falle einer Entschuldigung bereit über die Waldbrände zu reden.
  • Der brasilianische Präsident hatte die Frau von Emmanuel Macron beleidigt.

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro ist im Falle einer Entschuldigung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron bereit zu Gesprächen. Es geht um die von den G7-Staaten zugesagten Amazonas-Hilfen.

«Zuerst muss Herr Macron seine gegen meine Person gerichteten Beleidigungen zurücknehmen», sagte Bolsonaro am Dienstag Journalisten in Brasília. Ein Mitglied seiner Regierung warf dem französischen Präsidenten unterdessen erneut Kolonialismus vor. US-Präsident Donald Trump lobte Bolsonaros «harten» Einsatz gegen die Waldbrände im Amazonas-Gebiet.

Zuerst Entschuldigung dann Amazonas

Der französische Präsident habe ihn einen «Lügner» genannt und behauptet, die Souveränität Brasiliens über den Amazonas sei «eine offene Frage». So klagte Bolsonaro. Diese Worte müssten widerrufen werden, bevor «irgendetwas von Frankreich angenommen» oder miteinander gesprochen werden könne. Der Élysée-Palast wollte die Äusserungen zunächst nicht kommentieren.

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Der britische Premierminister Boris Johnson, Kanadas Premierminister Justin Trudeau, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am G7 in Biarritz. - AP

Die G7-Staaten hatten Brasilien angesichts der verheerenden Amazonas-Waldbrände umgerechnet 18 Millionen Euro an Soforthilfen zugesagt. Damit sollten vor allem Löschflugzeuge finanziert werden. Dies sagte Macron am Montag beim Gipfeltreffen von sieben wichtigen Industrieländern im französischen Biarritz.

Die brasilianische Regierung lehnte die Hilfen aber ab. Das Geld solle vielmehr dazu verwendet werden, die Wälder in Europa wieder aufzuforsten, hiess es.

Brasilianische Regierung hat Macron stark angegriffen

Die brasilianische Regierung hatte Macron in den vergangenen Tagen wiederholt scharf angegriffen. Das weil der französische Präsident die Amazonas-Waldbrände auf die Tagesordnung des G7-Gipfels gesetzt hatte.

Bolsonaro warf Macron eine «kolonialistische Mentalität», eine «Instrumentalisierung» der Amazonas-Waldbrände sowie einen «sensationsgierigen Ton» vor. Der ultrarechte Politiker schreckte selbst vor einer sexistischen Attacke gegen Macrons Ehefrau Brigitte nicht zurück.

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Bolsonaro lachte auf Twitter über einen Vergleich von Macrons Frau Brigitte mit seiner eigenen, jüngeren Frau Michelle. - Twitter

Bolsonaro gab zu, eine unvorteilhafte Aufnahme der «Première dame» im Online-Dienst Facebook belustigt kommentiert zu haben. Er werde sich zu einer «familiären Frage» jedoch nicht weiter äussern und drohte den Journalisten mit Gesprächsabbruch, sollten sie insistieren.

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