Bundesregierung entsetzt über Truppenabzug der USA aus Syrien
Der USA-Beauftragte der Bundesregierung fühlt sich mit dem Truppenabzug der USA vor dem Kopf gestossen. Donald Trump kündigte den Abzug am Mittwoch an.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Präsident Donald Trump will die Soldaten aus Syrien abziehen lassen.
- Der Truppenabzug würde das Kräfteverhältnis dort erschüttern, so Peter Beyer (CDU).
Der USA-Beauftragte der Bundesregierung ist entsetzt über den von US-Präsident Donald Trump verkündeten Abzug amerikanischer Soldaten aus Syrien. «Die Entscheidung Trumps, amerikanische Soldaten nach Hause zu holen, erschüttert das balancierte Kräfteverhältnis in der gesamten Region, stösst internationale Partner vor den Kopf und lässt insbesondere die verbündeten Truppen der Kurden einem Mehrfrontenkrieg alleine ausgesetzt», sagte Peter Beyer (CDU) der «Rheinischen Post» heute Samstag. Deutschland werde sich nun mit den Verbündeten der internationalen Allianz eng abstimmen, damit das syrische Volk die Sicherheit habe, «nicht vom Rest der Welt vergessen zu werden».
Trump hatte am Mittwoch überraschend den vollständigen Abzug der US-Truppen aus Syrien angekündigt – mit der Begründung, die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) sei dort besiegt. Damit wächst das Gewicht der anderen Staaten, die in den jahrelangen Bürgerkrieg eingegriffen haben - wie Russland, die Türkei und der Iran. Trumps Entscheidung löste im In- und Ausland harsche Kritik aus, auch Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) reagierte mit Unverständnis. Fachleute halten den angekündigten US-Truppenabzug aus Syrien für hochgefährlich und den IS – obgleich in der Defensive – mitnichten für besiegt.