Bundesregierung und EU sagen Selenskyj Unterstützung zu
Nach dem Sieg des Komikers Wolodymyr Selenskyj bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine haben die Bundesregierung und die EU dem Land ihre Unterstützung zugesagt.
Das Wichtigste in Kürze
- Merkel und Maas sprechen sich für Reformen in der Ukraine aus.
Die Bundesregierung werde der Ukraine «insbesondere in ihrem Recht auf Souveränität und territoriale Integrität» zur Seite stehen, heisst es in einem Glückwunschschreiben von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), das eine Regierungssprecherin am Montag veröffentlichte.
Die Stabilisierung der Ukraine und «eine friedliche Konfliktlösung» lägen ihr ebenso am Herzen wie Reformen der Justiz, der Dezentralisierung und der Korruptionsbekämpfung, erklärte Merkel in dem Schreiben.
Auch Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) erklärte, Deutschland werde «eng an der Seite der Ukraine stehen», um die Umsetzung von Reformen zu unterstützen. Gemeinsam mit Frankreich stehe Deutschland zudem bereit, um an einer Lösung des Konflikts in der Ostukraine und um die von Russland annektierte Halbinsel Krim zu arbeiten.
Auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Ratspräsident Donald Tusk sagten Selenskyj in einem gemeinsamen Brief die Unterstützung der EU im Konflikt um die «Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität» der Ukraine zu. Sie sprachen der ukrainischen Bevölkerung zudem ihre Anerkennung für das «starke Festhalten an Demokratie und Rechtsstaatlichkeit» bei der Wahl aus.
Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in der Ukraine hatte sich der Schauspieler und Komiker Selenskyj am Sonntag klar gegen Amtsinhaber Petro Poroschenko durchgesetzt. Nach Auszählung von 85 Prozent der Stimmen kam der 41-Jährige auf 73,2 Prozent, Poroschenko nur auf 24,4 Prozent.
Auf Selenskyj warten enorme Herausforderungen, unter anderem der Konflikt um die Ostukraine und mit Russland, die Wirtschaftskrise und die grassierende Korruption.