Coronavirus: Impfpflicht in Deutschland immer unwahrscheinlicher

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Deutschland,

Deutsche Politiker halten eine allgemeine Impfpflicht für immer unwahrscheinlicher. Wegen den sinkenden Infektionszahlen sei diese nicht mehr gerechtfertigt.

Spritzen mit Biontech-Impfstoff
Spritzen mit Biontech-Impfstoff - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Impfpflicht in Deutschland wird immer unwahrscheinlicher.
  • Dies vor allem, da die Corona-Zahlen immer weiter sinken.
  • Daher sei eine Pflicht nicht mehr gerechtfertigt, so mehrere CDU-Politiker.

Die Unionsfraktion im Bundestag sieht die Chancen für die Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht, wie sie unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) befürwortet, zunehmend schwinden.

Angesichts der Verzögerungen bei den parlamentarischen Beratungen werde auch die Rechtfertigung eines solchen Grundrechtseingriffs immer schwieriger, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, Thorsten Frei, am Dienstag. Deshalb laufe Scholz «jetzt wirklich die Zeit davon. Das dürfte er nicht mehr schaffen».

Thorsten Frei
CDU-Bundestagsabgeordneter Thorsten Frei. - DPA

«Je stärker jetzt die Welle abebbt, je geringer die Neuinfektionsinzidenz ist, je geringer die Hospitalisierung ist, desto weniger wird eine Impflicht verfassungsrechtlich gerechtfertigt sein», sagte der CDU-Politiker. Er verteidigte gleichzeitig den Vorschlag seiner Fraktion, nur eine gesetzliche Grundlage für eine mögliche Impfpflicht zu schaffen, die dann durch einen gesonderten Bundestagsbeschluss scharf gestellt werden könnte.

Ziel sei es, Vorsorge zu treffen, dass im kommenden Herbst oder Winter gehandelt werden könne, sagte Frei. Kritik, dass nach einem Beschluss zu viel Zeit vergehen würde, bevor die Impfpflicht wirklich greifen könnte, wies Frei zurück. Es sei klar, dass es die Möglichkeit für alle geben müsse, sich dann auch impfen zu lassen, sagte er. Dies lasse sich per Gesetz aber durchaus «passgenau» regeln.

Debatte zu Impfpflicht Ende Januar

Die erste Bundestagsdebatte über eine allgemeine Corona-Impfpflicht hatte es Ende Januar gegeben – noch ohne konkrete Gesetzentwürfe. Die erste Lesung der Vorlagen war eigentlich für diese Woche erwartet worden, die Abstimmung dann für März.

Zwar gibt es seit vergangener Woche von Vertretern der Ampel-Parteien schon einen Gesetzesentwurf zur Einführung einer allgemeinen Impfpflicht ab 18 Jahre. Ein konkurrierender Entwurf für eine Impfpflicht erst ab 50 Jahre, der auf Initiative des FDP-Politikers Andrew Ullmann erstellt wird, liegt aber noch nicht in ausgearbeiteter Form vor.

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