Elon Musk hat Donald Trump mit viel Geld unterstützt. Er erhofft sich wohl eine Gegenleistung. Doch in zentralen Punkten gibt es Meinungsverschiedenheiten.
Elon Musk Donald Trump
Donald Trump und Milliardär Elon Musk beim gemeinsamen Auftritt am Kampagnen-Anlass auf der Butler Farm Show am 5. Oktober 2024. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Milliardär Elon Musk hat Donald Trump im Wahlkampf mit viel Geld unterstützt.
  • In einigen Themen vertreten die beiden aber gegensätzliche Haltungen.
  • Führt dies mittelfristig zum Bruch dieser Freundschaft?
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Es ist eine komplexe Beziehung zwischen Elon Musk, Chef von Tesla und SpaceX, und dem frisch gewählten US-Präsidenten Donald Trump.

Trotz einer Spende von über 100 Millionen Dollar für Trumps Wahlkampf gibt es immer noch erhebliche Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden.

Donald Trump hat seine Bewunderung für Musk öffentlich zum Ausdruck gebracht. Bei seiner Siegesrede nach der Wahl lobte er Musks Raketenunternehmen SpaceX und das Satelliten-Internetprojekt Starlink ausgiebig. Es scheint klar zu sein, dass Musk einen besonderen Platz in Trumps Welt einnimmt.

Elon Musk Melania Trump
Milliardär Elon Musk nimmt neben Trump-Gattin Melania und mit seinem vierjährigen Sohn X Æ A-Xii auf dem Arm an der Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump teil. - keystone

Musk hofft wahrscheinlich auf eine gute Rendite seines politischen Investments, schreibt die NZZ. Er könnte eine sogenannte Effizienz-Kommission in der künftigen Regierung leiten. Dies wäre eine Position mit direktem Einfluss auf Staatsausgaben, die seine Unternehmen betreffen könnten.

Für Tesla heikles Thema: China

Trotz ihrer gemeinsamen Ansichten über Raumfahrt und gesellschaftspolitische Fragen gibt es auch strittige Punkte zwischen den beiden Männern. Dazu zählt insbesondere der Bereich Handelspolitik.

Donald Trump ist ein bekannter Gegner des Freihandels und plant hohe Importzölle auf chinesische Waren. Was wiederum direkte Auswirkungen auf Musks Elektroautohersteller Tesla haben könnte.

Tesla China Cybertruck
Kunden betrachten den Cybertruck von Tesla in einem Einkaufszentrum in Schanghai, am 29. Januar 2024. - keystone

China ist ein wichtiger Markt und Zulieferer für Tesla: Fast 40 Prozent der Materialien für Teslas Batterien kommen aus China.

Zudem macht das Land macht fast ein Viertel des Umsatzes von Tesla aus. Musk hat sich in der Vergangenheit gegen eine Entkopplung der Wirtschaften Chinas und der USA ausgesprochen. Ein klarer Widerspruch zu Trumps Plänen.

Energiewende: Donald Trump uneins mit Elon Musk

Ein weiteres kontroverses Thema zwischen den beiden ist die Energiewende. Elon Musk ist ein starker Befürworter von Elektroautos und erneuerbaren Energien, während Donald Trump diese Ansichten nicht teilt.

Trotz seiner früheren Kritik an staatlichen Subventionen für Elektrofahrzeuge scheint Trump aber seine Meinung geändert zu haben. Dies könnte auf einen Einfluss von Musk hindeuten.

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Elon Musk unterstützt Donald Trump im US-Wahlkampf.
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Er gibt Millionen aus und tritt bei Wahlkampf-Events auf.
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Als Präsident will Trump den Milliardär zum Leiter einer Kommission machen, die den Staat verschlanken soll.
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Musk erhofft sich laut Experten weitere Verträge mit der Regierung und viel Geld. (Symbolbild)
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Möglicherweise sind aber auch rechtliche Schwierigkeiten der Beweggrund.

Musk hat jedoch auch Grund zur Sorge: Donald Trump hat versprochen, alle verbleibenden Mittel des milliardenschweren Subventionsprogramms «Inflation Reduction Act» (IRA) zu streichen. Von diesem Programm hat aber Tesla stark profitiert.

Was hältst du von Elon Musk?

Musk und Trump hatten bereits in der Vergangenheit Meinungsverschiedenheiten. Musk trat 2017 aus zwei Beratungsgremien zurück, um gegen Trumps Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen zu protestieren. Er bezeichnete den Klimawandel als real und kritisierte den Austritt als schädlich für Amerika und die Welt.

Kann die ungewöhnliche Allianz, die Musk und Trump gebildet haben – trotz ihrer turbulenten Geschichte –, Bestand haben?

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