Das bedeutet der Fed-Zinsentscheid für Europa

Michael Bolzli
Michael Bolzli

USA,

Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins erneut erhöht. Das sollte Signalwirkung für Europa haben, findet der UBS-Analyst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Fed hat den Leitzins gestern erneut um 0,25 Punkte erhöht.
  • Bereits im September wird der nächste Zinsschritt erwartet.

Gestern hat die US-Notenbank den Leitzins erneut erhöht. Der Schlüsselsatz, zu dem sich Banken gegenseitig Geld leihen, steigt um 0,25 Punkte auf eine Spanne von 1,75 bis 2 Prozent. Dadurch werden Kredite für Unternehmen und Konsumenten tendenziell teurer.

Im letzten Jahr ist in den USA die Inflation gestiegen. Zudem hat sich der Arbeitsmarkt verbessert. Aktuell liegt die Erwerbslosenquote bei 3,8 Prozent. So niedrig wie zuletzt vor 18 Jahren. «Die Fed hat im Vorfeld ziemlich offen kommuniziert, dass sie darauf mit Zinserhöhungen reagieren wird», kommentiert Thomas Flury, Währungs-Stratege bei der UBS.

Federal Reserve system
Jerome Powell, der derzeitige Chef des Federal Reserve System. (Archivbild) - dpa

Der Wirtschaftsmotor in den USA brummt. Und das dürfte auch so bleiben. Denn: «Die Zinsen sind günstig, der Staat ist grosszügig, die Währung ist ok und es sind keine Kapazitätsgrenzen sichtbar – wie ein restriktiver Arbeitsmarkt, Energieknappheit oder eine Immobilienblase», erklärt Flury. Die nächste Zinserhöhung ist darum bereits in Sicht. Sie dürfte Ende September folgen. «Wir rechnen wie der breite Markt mit einem Schritt pro Quartal.»

Positiv für Europa

Auch für Europa ist es positiv, wenn die Wirtschaft in den USA läuft. «Dies stärk die Exporte in die Region und in andere Exportregionen», so Flury. «Somit hat der Fed-Entscheid Signalcharakter, welcher auch die ECB aufnehmen sollte.»

Doch bei der Europäische Zentralbank ist noch keine Zinserhöhung in Sicht. Die Anleihenkäufe werden aber per Ende 2018 eingestellt. «Das ist noch kein klares Kommittment», findet Flury. Und so wird sich auch die Schweizerische Nationalbank kaum bewegen. Denn: «Die SNB wird leider erst Nägel mit Köpfen machen können, wenn auch von der EZB klarere Signale kommen.»

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