Emmanuel Macron erntet Shitstorm für Äusserungen zur Rentenpolitik
Am Rande eines Besuchs am Grab von Charles de Gaulle sagte Macron einer Senioren-Gruppe, man dürfte sich über Rentenkürzungen nicht beschweren.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach einem Besuch auf dem Friedhof erntet Emmanuel Macron einen Shitstorm.
- Mehreren Seniorinnen sagte er, man dürfe sich nicht über die Rentenkürzungen beschweren.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat erneut viele Bürger mit Äusserungen zu seiner Reformpolitik verprellt. Am Rande eines Besuchs am Grab von Ex-Staatschef Charles de Gaulle in dem Ort Colombey-les-Deux-Eglises sagte Macron zu einer Gruppe von Seniorinnen, sie dürften sich über Rentenkürzungen nicht beschweren. Jeder im Land müsse «sich anstrengen».
Die Frauen beklagten sich bei dem Präsidenten über «schmerzhafte» Einschnitte durch die Anhebung der Sozialsteuer durch seine Regierung und die damit verbundene Rentenkürzung. Macron wies die Frauen daraufhin zurecht: «Das einzige, was man nicht machen darf, ist sich zu beschweren.»
«Das Land wäre dann besser dran»
Das habe ihm der Enkel de Gaulles gesagt, und das sei auch das Motto des 1970 verstorbenen Generals gewesen. «Das Land wäre dann besser dran», betonte Macron. Im Übrigen werde er darum kämpfen, dass die Renten auch für künftige Generationen sicher seien.
In den sozialen Netzwerken sorgte das Video von dem Gespräch für Empörung. «Der Prinz weiss, wie man zum Volk spricht», spottete ein Nutzer. Kürzlich hatte Macron bereits mit seinem Rat an einen Arbeitslosen einen wahren Shitstorm erzeugt. Er sagte, dieser müsse «nur über die Strasse gehen», um einen Job zu finden.
Bei der Präsidentschaftswahl hatten viele Rentner Macron ihre Stimme gegeben. Laut neuen Umfragen unterstützen nur noch drei von zehn Franzosen den Kurs des Staatschefs.