Recep Tayyip Erdogan

Erdogan kritisiert Bidens Anerkennung des Völkermords an Armeniern

Keystone-SDA
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Türkei,

Recep Tayyip Erdogan hat die Anerkennung der Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich als Völkermord durch Joe Biden verurteilt.

Virtueller internationaler Klima-Gipfel
HANDOUT - 22.04.2021, Türkei, Ankara: Recep Tayyip Erdogan, Staatspräsident der Türkei. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Biden bezeichnete das Massaker an Armeniern durch das Osmanische Reich als Völkermord.
  • Gemäss Erdogan seien das «haltlose, ungerechtfertigte und wahrheitswidrige» Aussagen.
  • Sie hätten keine rechtliche und historische Grundlage.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Anerkennung der Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich als Völkermord durch US-Präsident Joe Biden verurteilt. Biden habe über die «schmerzhaften Ereignisse» während des Ersten Weltkriegs vor mehr als einem Jahrhundert «haltlose, ungerechtfertigte und wahrheitswidrige» Aussagen gemacht, sagte Erdogan am Montag in Ankara. Sie hätten keine rechtliche und historische Grundlage und hätten das türkische Volk betrübt.

Virtueller internationaler Klimagipfel
dpatopbilder - 23.04.2021, USA, Washington: Joe Biden, Präsident der USA, spricht vor einer Sitzung eines virtuellen Klimagipfels, zu dem der US-Präsident dutzende Staats- und Regierungschefs eingeladen hat, im East Room des Weissen Hauses. - dpa

Erdogan warf den USA vor, Druck von armenischen und anti-türkischen Interessengruppen nachgegeben zu haben. Das ändere aber nichts an der «zerstörerischen» Auswirkung der Aussagen auf die türkisch-amerikanischen Beziehungen. Er hoffe, dass die USA den falschen Schritt umgehend rückgängig machten, sagte Erdogan.

Historiker sprechen von Hunderttausenden bis zu 1,5 Millionen Opfern

Biden hatte in einer vom Weissen Haus verbreiteten Mitteilung zum Gedenktag der Massaker am Samstag erklärt, «das amerikanische Volk ehrt all jene Armenier, die in dem Völkermord, der heute vor 106 Jahren begann, umgekommen sind.» Das türkische Aussenministerium und zahlreiche hochrangige Politiker hatten die Anerkennung des Genozids durch Biden daraufhin scharf verurteilt. Erdogan selbst hatte sich aber zunächst nicht geäussert.

Während des Ersten Weltkriegs waren Armenier systematisch verfolgt und unter anderem auf Todesmärsche in die syrische Wüste geschickt worden. Historiker sprechen von Hunderttausenden bis zu 1,5 Millionen Opfern. Die Türkei als Nachfolgerin des Osmanischen Reiches gesteht den Tod von 300'000 bis 500'000 Armeniern während des Ersten Weltkrieges ein und bedauert die Massaker. Eine Einstufung als Völkermord weist sie jedoch strikt zurück.

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