Erdogan rückt von angedrohter Ausweisung westlicher Diplomaten ab
Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat von der angedrohten Ausweisung westlicher Diplomaten Abstand genommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan äussert sich zum Diplomaten-Vorfall.
- Die westlichen Diplomaten dürfen in der Türkei bleiben.
- Sie hätten einen Rückzieher gemacht» und «werden in Zukunft vorsichtiger sein».
Die Botschafter hätten «einen Rückzieher gemacht» und «werden in Zukunft vorsichtiger sein», sagte Erdogan am Montagabend. Zuvor hatten die US-Botschaft und andere betroffene Botschaften auf Twitter eine Erklärung veröffentlicht, wonach sie sich gemäss der Wiener Konvention daran halten, sich nicht in die inneren Angelegenheiten des Gastlandes einzumischen.
Die US-Vertretung in der Türkei hatte am Montagnachmittag auf Twitter eine Erklärung zur Einhaltung der Wiener Konvention veröffentlicht. Die deutsche Botschaft teilte die Stellungnahme auf Twitter. «Unsere Absicht war nicht, eine Krise zu verursachen», sagte Erdogan am Abend. Es sei nur darum gegangen, die souveränen Rechte der Türkei zu schützen.
Der türkische Staatschef hatte am Wochenende für einen Eklat gesorgt, indem er ankündigte, zehn westliche Botschafter zu «unerwünschten Personen» erklären zu lassen - aus Protest gegen deren Solidaritätsbekundung mit dem inhaftierten türkischen Kulturförderer Osman Kavala. Auf die auch als «persona non grata» bekannte Einstufung folgt in der Regel die Ausweisung. Betroffen waren unter anderem Deutschland, Frankreich und die USA.