Erneute Gewalt bei Protesten gegen Rentenreform in Frankreich
Bei neuerlichen Protesten gegen die geplante Rentenreform in Frankreich ist es erneut zu Gewalt gekommen. Die Polizei setzte Tränengas ein.
Das Wichtigste in Kürze
- In Paris ist es bei Demonstrationen erneut zu Auseinandersetzungen gekommen.
- Mehrere tausend Menschen beteiligten sich an einem Protestmarsch gegen die Rentenreform.
Maskierte oder vermummte Demonstranten warfen in Paris am Samstagnachmittag Schaufensterscheiben ein und warfen Gegenstände in Richtung der Polizisten. Die Polizei setzte Tränengas ein.
Mehrere tausend Menschen beteiligten sich an einem Protestmarsch durch die französische Hauptstadt, darunter auch hunderte Mitglieder der Protestbewegung der Gelbwesten. Auch in zahlreichen weiteren Städten gab es Proteste.
Regierungschef Edouard Philippe hatte am Freitag nach weiteren Gesprächen mit Gewerkschaftsvertretern «konkrete Vorschläge» für einen möglichen Kompromiss angekündigt.
Diese will er noch am Samstag vorlegen. Philippe hält jedoch daran fest, die umstrittene Reform bereits am 24. Januar im Kabinett verabschieden zu lassen und Mitte Februar ins Parlament einzubringen.
Die einflussreiche Gewerkschaft CGT und andere fordern einen vollständigen Rückzug der Reformpläne, mit denen Präsident Emmanuel Macron das komplizierte System mit mehr als 40 Rentenkassen vereinheitlichen will. Dies lehnt die Regierung kategorisch ab. Umstritten ist zudem der Plan der Regierung, das Renteneintrittsalter auf 64 Jahre zu erhöhen.