G20-Staaten zur besseren Impfstoff-Verteilung aufgerufen
Ehemalige Staatschefs fordern von den G20-Ländern eine gerechte Impfstoff-Verteilung. So sollen Todesfälle und weitere Mutationen verhindert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehrere ehemalige Staatschefs fordern eine bessere Umverteilung der Impfstoffe.
- Die G20-Länder hätten 240 Millionen unbenutzte Dosen angehäuft.
- Ohne flächendeckende Impfung würden neue Mutationen auftreten.
Eine Gruppe ehemaliger Staats- und Regierungschefs hat in einem Brief an den italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi von den G20-Ländern eine bessere Umverteilung von Impfstoffen gefordert.
Wie aus dem Brief am Freitag hervorging, werden die USA, die Europäische Union, Grossbritannien und Kanada bis Ende des Monats 240 Millionen unbenutzte Impfstoffe angehäuft haben, die in anderen Ländern dringender gebraucht werden.
Warnung vor neuen Varianten
«Es wäre unethisch, all diese Impfstoffe zu verschwenden, wo es doch weltweit jeden Tag 10'000 Todesfälle durch Covid-19 gibt, von denen viele verhindert werden könnten», hiess es in dem Schreiben, zu dessen Unterzeichnern auch der ehemalige Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon, der ehemalige britische Premierminister Gordon Brown und der ehemalige brasilianische Präsident Fernando Cardoso gehören.
«Wir sind nicht sicher, solange nicht alle sicher sind. Ohne schnelle und flächendeckende Impfungen werden weiterhin Varianten in ungeimpften Regionen auftreten und sich von dort aus verbreiten, um den bisher erreichten Impfschutz in den stärker geimpften Ländern infrage zu stellen», hiess es in dem Brief weiter.
Die Gruppe erklärte, dass das Ziel der Weltgesundheitsorganisation, bis Ende des Jahres 40 Prozent der Weltbevölkerung zu impfen, nur dann erreicht werden könne, wenn die G20-Staaten gemeinsam einen Notfalltransfer ihrer überschüssigen Impfstoffvorräte anordneten.