Generaldirektor der Kunstsammlungen Chemnitz von mutmasslichen Neonazis geschlagen
Der Generaldirektor der städtischen Kunstsammlungen Chemnitz, Frédéric Bussmann, ist von mutmasslichen Neonazis angegriffen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Bussmann stellte Gruppe wegen Hitlergrusses zur Rede - Ermittlungen gegen Täter.
Der 47-Jährige wurde am Donnerstagabend von einer Gruppe Jugendlicher und Heranwachsender geschlagen und getreten, nachdem er diese wegen «Sieg Heil»-Rufen und des Zeigens des Hitlergrusses zur Rede gestellt hatte, wie ein Polizeisprecher am Freitag in Chemnitz sagte.
Bussmann wurde leicht verletzt. Die Polizei ermittelt gegen fünf Tatverdächtige im Alter von 15 bis 20 Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung und Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Die mutmasslichen Täter, darunter zwei weibliche Verdächtige, waren den Angaben zufolge zuvor nicht einschlägig bekannt.
Bussmann schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter: «Morgens im Glück, weil die @Kunstsammlungen #Chemnitz ein Bild von #KarlSchmidtRottluff erwerben konnten, abends am Boden zerstört, weil jugendliche #Neonazis mich verprügelt haben. Die zwei Seiten dieser Stadt?»
Die Stadt Chemnitz verurteilte den Angriff "zutiefst". Frédéric Bussmann zeigte Zivilcourage und hat unsere vollste Unterstützung", twitterte die Stadtverwaltung. Bussmann ist seit Mai 2018 Leiter der Kunstsammlungen Chemnitz, die zu den grössten und wichtigsten kommunalen Kunstsammlungen in Deutschland gehören.