Gewalttätige Ausschreitungen in Hongkong am Jahrestag der «Regenschirm-Proteste»

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Hong Kong,

Zehntausende Hongkonger sind am Samstag anlässlich des fünften Jahrestags der «Regenschirm-Proteste» auf die Strasse gegangen.

Demonstration in Hongkong
Demonstration in Hongkong - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Polizei feuert mit Wasserwerfer auf Demonstranten.

Am Rande der friedlichen Massenkundgebung der Demokratie-Bewegung kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen zwischen der Polizei und radikalen Demonstranten. Die Aktivisten der Demokratie-Bewegung gehen seit mehr als drei Monaten gegen die Einschränkung demokratischer Rechte durch China auf die Strasse.

Am Samstagabend versammelten sich die Demonstranten in einem Park neben dem Stadtparlament, um an die «Regenschirm-Proteste» vor fünf Jahren zu erinnern. Einige radikale Demonstranten begannen Steine und Molotow-Cocktails zu werfen. Als die Polizei mit einem Wasserwerfer sowie Tränengas und Pfefferspray reagierte, lösten sich die Gruppen schnell auf.

Die Szenen erinnerten stark an die «Regenschirm-Proteste»: Nicht nur fanden sie an der gleichen Stelle statt, sondern wurden auch durch das Vorgehen der Polizei gegenüber den Demonstranten angestachelt. Verglichen mit den Demonstrationen in diesem Sommer waren die «Regenschirm-Proteste» insgesamt jedoch gemässigter.

Die «Regenschirm-Bewegung» hatte 2014 wochenlang für freie Wahlen in Hongkong demonstriert und den Grundstein für die derzeitigen Proteste gelegt. Den Namen bekam sie durch die allgegenwärtigen Regenschirme, die die studentischen Demonstranten damals zum Schutz gegen die Polizei verwendeten.

«Die Menschen sind gerüstet für einen langen Kampf», sagte die Demonstrantin Yuan, die die «Regenschirm-Proteste» vor fünf Jahren noch weitgehend aus der Ferne beobachtet hatte, der Nachrichtenagentur AFP. Das Verhalten der Polizei sei ein Auslöser für die Leute, jetzt auf die Strasse zu gehen, erklärte die 29-jährige Ingenieurin.

Eine weitere Demonstrantin namens Chan sagte AFP: «Wenn man auf die friedliche Regenschirmbewegung zurückblickt, gab es überhaupt keine Erfolge.» Hätten die Ziele gewaltfrei erreicht werden können, wären keine radikaleren Ansätze vonnöten gewesen, fügte die 20-jährige Studentin hinzu.

Die Demokratie-Bewegung hatte am Freitag mit den vorerst auf vier Tage angelegten Demonstrationen begonnen. Die Aktivisten wollen vor den Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China am Dienstag ein Zeichen gegen Peking setzen.

Die Proteste in der chinesischen Sonderverwaltungszone hatten sich anfänglich gegen ein geplantes Gesetz gerichtet, das Überstellungen von Verdächtigen an Festland-China vorsah. Unter dem Druck der Demonstranten zog die Regierungschefin Carrie Lam das Gesetz zurück. Mittlerweile richten sich die Proteste aber generell gegen die pekingtreue Führung in Hongkong und die Beschneidung der Demokratie.

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