Grossbritannien setzt gegen illegale Migration seine Marine im Ärmelkanal ein
Grossbritannien will die Royal Navy einsetzen, um illegale Migration im Ärmelkanal zu bekämpfen. Dafür werden auch finanzielle Mittel freigesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Grossbritannien will die Armee einsetzen, um illegale Migration im Ärmelkanal zu bekämpfen
- Die Royal Navy übernimmt Aufgaben des Grenzschutzes.
- Finanzielle Mittel für Boote und Überwachung werden freigesetzt.
Gegen illegale Migration wird Grossbritannien in Zukunft seine Marine zur Überwachung des Ärmelkanals einsetzen. «Ab heute wird die Royal Navy das Kommando über den Ärmelkanal vom Grenzschutz übernehmen.» Das sagte der britische Regierungschef Boris Johnson am Donnerstag bei einer Rede. Ziel sei es, dass es «kein Boot unentdeckt ins Vereinigte Königreich schafft».
Johnson kündigte zusätzliche Mittel für Boote, Flugzeuge und Überwachungsausrüstung an, um im Ärmelkanal zu patrouillieren und Schleuser festzunehmen. «Dies wird eine klare Botschaft an die Schleuser senden. Wer im Ärmelkanal das Leben anderer Menschen riskiert, riskiert, sein eigenes Leben im Gefängnis zu verbringen.»
Grossbritannien bringt Asylsuchende nach Ruanda
Ebenfalls kündigte er an, dass Grossbritannien künftig Asylsuchende und Migranten nach Ruanda bringen wird. Zuvor hatte sich bereits die Regierung in Kigali zu dem Abkommen geäussert. Demnach soll das kleine ostafrikanische Land Asylsuchende und Migranten aus Grossbritannien aufnehmen und ihnen legale Wege zum Aufenthalt bieten.
Die Zahl der illegalen Überfahrtsversuche von Frankreich nach Grossbritannien über den Ärmelkanal hatte 2021 einen neuen Höchststand erreicht. Dies mit mehr als 28'000 Versuchen. Das berichtete die britische Nachrichtenagentur PA. Nach französischen Behördenangaben starben dabei mindestens 30 Menschen, vier weitere gelten als vermisst.
Der Seeweg ist für viele Flüchtlinge die Alternative zu dem Eurotunnel, der in den vergangenen Jahren immer stärker abgesichert wurde. Viele Migranten wollen nach Grossbritannien, weil sie dort Familie haben oder meinen, dort einfacher Arbeit zu finden. Viele von ihnen haben keine Aussicht auf Asyl im Schengen-Raum.