Halbe Million Menschen verlieren in Mexiko im April ihre Arbeit
Mehr als 555'000 Menschen haben im April in Mexiko ihre Arbeit verloren. Damit stieg die Zahl auf 685'000, die seit März wegen der Coronavirus-Krise keinen Job mehr haben.
Das Wichtigste in Kürze
- Das geht aus Zahlen des staatlichen Instituts für Soziale Sicherheit (IMSS) vom Dienstag (Ortszeit) hervor.
Das sind etwa doppelt so viele Arbeitsplätze, wie im gesamten vergangenen Jahr in Mexiko entstanden.
Noch nicht einmal mitberücksichtigt ist dabei allerdings der informelle Sektor, zu dem 57 Prozent der Arbeit in der zweitgrössten Wirtschaft Lateinamerikas gezählt werden. Da dieser sich staatlichen Regulierungen entzieht, lassen sich die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie nicht statistisch feststellen. In dem nordamerikanischen Land mit rund 130 Millionen Einwohnern gibt es nach den neuesten Zahlen noch etwa 19,9 Millionen formelle Arbeitsplätze.
Der Nationale Rat für die Bewertung der Politik sozialer Entwicklung (Coneva) warnte bereits am Montag, durch die Coronavirus-Krise könnten in diesem Jahr mehr als zehn Millionen Menschen in Mexiko in die extreme Armut abrutschen. Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador hatte Anfang April die Schaffung von zwei Millionen neuen Arbeitsplätzen bis Ende des Jahres angekündigt, ohne aber Details zu nennen.
Mexiko befindet sich nach Einschätzung der Regierung derzeit in der schlimmsten Phase der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus. Bisher wurden 36'327 Infektionen und 3573 Todesfälle bestätigt - die tatsächlichen Zahlen dürften deutlich höher liegen. In Gegenden mit geringen Infektionszahlen sind erste Lockerungen ab kommendem Sonntag vorgesehen.