Indigene in Ecuador fordern Neuauszählung von erster Runde der Präsidentschaftswahl
In Ecuador sind hunderte Angehörige indigener Völker auf die Strasse gegangen, um gegen angeblichen Wahlbetrug bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl zu protestieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Herausforderer von Linkskandidat Arauz in Stichwahl steht immer noch nicht fest.
Bei einer Demonstration vor dem Sitz der Wahlkommission in Quito forderten sie am Donnerstag (Ortszeit) eine Neuauszählung der Stimmen. «Es hat Betrug gegeben», sagte der von ihnen unterstützte Kandidat Yaku Pérez, der sich Hoffnungen auf den Einzug in die Stichwahl macht.
Bei dem Urnengang am vergangenen Sonntag hatte der linksgerichtete Kandidat Andrés Arauz klar gewonnen. Er erreichte aber nicht genug Stimmen, um sofort zum nächsten Staatschef erklärt zu werden, vielmehr ist eine Stichwahl gegen den Zweitplatzierten des ersten Durchgangs nötig. Dieser stand aber auch Tage nach der Wahl noch nicht endgültig fest.
Laut vorläufigen Ergebnissen gab es um den zweiten Platz ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem indigenen Anwalt Pérez, der wie Arauz eine linksgerichtete Agenda vertritt, und dem rechtsgerichteten Ex-Banker Guillermo Lasso. Dabei hatte sich Lasso, der sich für eine Neuauszählung der Stimmen offen zeigte, zuletzt knapp nach vorn geschoben hat. Ein Endergebnis gab es zunächst aber nicht. Die Wahlkommission hatte am Mittwoch angekündigt, dass dieses innerhalb von 48 Stunden vorliegen solle.