Italien führt den Grünen Pass für Museen und Restaurants ein
Das Wichtigste in Kürze
- In Italien treten neue Corona-Massnahmen in Kraft.
- In Museen und Restaurants wird der Grüne Pass verlangt.
- Wer keinen Gesundheitspass vorweisen kann, muss draussen bleiben.
«Haben Sie Ihren Grünen Pass?»: Mit dieser Frage sind Besucher in ganz Italien am Freitag konfrontiert worden, als neue Coronavirus-Bestimmungen für Museen und Innenräume von Restaurants in Kraft traten.
In den Vatikanischen Museen wurden mehrere Touristen abgewiesen, obwohl sie Eintrittskarten im Voraus gebucht hatten. Denn wer die Eingangsfrage mit «Nein» beantwortete und keinen Gesundheitspass mit Nachweis über Testung, Genesung oder Impfung vorlegen konnte, musste draussen bleiben.
Grossteil der Besucher waren vorbereitet
«Wir haben uns darauf gefreut und sind ein wenig enttäuscht. Aber es ist, wie es ist», sagte die 20-jährige Besucherin Teresa Poganiowa aus Tschechien. Sie gestand jedoch, vorab per E-Mail nochmals an die Auflagen erinnert worden zu sein. Der Grossteil der Besucher, die am Freitagmorgen Schlange standen, um die Sixtinische Kapelle zu sehen, war jedoch vorbereitet. Die Wartezeiten verlängerten sich wegen der Kontrollen, dennoch wurden sie von den meisten begrüsst.
Das in Italien als «Grüner Pass» bekannte Dokument wird an Menschen ausgegeben, die ihre erste Corona-Impfdosis erhalten haben, von Covid-19 genesen sind oder in den 48 Stunden zuvor negativ getestet wurden. Seit Freitag ist der Pass für den Besuch der Innenbereiche von Restaurants, von Kinos, Museen und innerhalb von Gebäuden gelegenen Sporteinrichtungen vorgeschrieben.
Corona-Pass auch in ÖV obligatorisch
Das Kabinett in Rom verabschiedete am Donnerstag eine Regelung, wonach der Corona-Pass auch für Passagiere in öffentlichen Verkehrsmitteln ab 1. September obligatorisch wird. Gegen den Pass hatte es in Italien in den vergangenen Wochen Demonstrationen gegeben.
«Ich rufe alle Italiener auf: Impfen Sie sich und halten Sie sich an die Vorschriften», sagte Ministerpräsident Mario Draghi am Freitag vor der Sommerpause des Parlaments. Italien ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas. Mehr als 128.000 Menschen starben. Dank einer massiven Impfkampagne sind mittlerweile aber mehr als 62 Prozent der Einwohner über zwölf Jahre geimpft.