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Jamaika betont bei Besuch von Prinz William Streben nach Unabhängigkeit

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Jamaika,

Jamaikas Regierungschef Andrew Holness hat einen Besuch von Prinz William zum Anlass genommen, das Streben des karibischen Landes nach Unabhängigkeit von der britischen Krone zu bekunden.

Prinz William in Jamaika
Prinz William in Jamaika - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Britische Königin könnte bald nicht mehr Staatsoberhaupt des Karibikstaats sein.

«Es ist unvermeidbar, dass wir uns darauf zubewegen, eine Republik zu werden in Erfüllung des Willens des Volkes von Jamaika», schrieb Holness am Mittwoch (Ortszeit) auf Twitter nach einem Treffen mit dem Enkel der britischen Königin Elizabeth II. in Kingston.

Der Ministerpräsident führte auf Twitter aus, Jamaika verfolge das Ziel, «ein unabhängiges, entwickeltes und wohlhabendes Land» zu werden. Bei einer Pressekonferenz sagte Holness, Prinz Williams dreitägiger Besuch biete die Gelegenheit, «ungelöste» Fragen anzusprechen.

Jamaika ist eines von 15 Ländern, deren Staatsoberhaupt die Queen weiterhin ist. Jamaika eifert aber offenbar dem Karibikstaat Barbados nach, der sich vor vier Monaten zur Republik erklärt hatte und sich damit von der Queen lossagte. An der Zeremonie im November hatte Williams Vater, Kronprinz Charles, teilgenommen.

Aus Anlass des 70-jährigen Thronjubiläums der Queen bereisen derzeit mehrere Mitglieder der britischen Königsfamilie die Welt. William traf am Dienstag mit seiner Frau Kate in Jamaika ein. Ihre Ankunft war von Protesten gegen das britische Königshaus begleitet. Die Demonstranten verlangten eine Entschuldigung für Grossbritanniens Rolle im Sklavenhandel sowie Reparationszahlungen. 2015 hatte der damalige britische Premierminister David Cameron derartige Reparationsforderungen bei einem Besuch in Jamaika zurückgewiesen.

Während der britischen Kolonialherrschaft waren hunderttausende versklavte Afrikaner nach Jamaika gebracht und dort zu harter Arbeit auf den riesigen Plantagen gezwungen worden. William äusserte nun sein «tiefes Bedauern» über den Sklavenhandel. «Die Sklaverei war abscheulich und hätte nie stattfinden dürfen», sagte der Herzog von Cambridge. Sie «befleckt für immer unsere Geschichte». Eine Entschuldigung formulierte Prinz William jedoch nicht.

Prinz William richtete den Jamaikanern ausserdem herzliche Grüsse der Queen aus. Elizabeth II. hege «tiefe Zuneigung» zu dem Land, sagte ihr Enkel.

Die Karibik-Reise von Prinz William und seiner Frau hatte bereits mit Schwierigkeiten begonnen. Wegen eines Konfliktes zwischen einer Wohltätigkeitsorganisation unter Williams Schirmherrschaft und der örtlichen Bevölkerung wurde der Besuch des Paars in einem Dorf in Belize abgesagt. Nach Jamaika wollen William und Kate noch die Bahamas besuchen.

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