Jean-Claude Juncker erteilt Nordafrika Migrationslagern eine Absage
Der Plan, Migrationslager in Nordafrika zu errichten, ist für den EU-Kommissionspräsidenten vom Tisch. Dies sagte Juncker heute Freitag in Tunesien.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Diskussion um Flüchtlingslager in Nordafrika sei für Juncker beendet.
- Der EU-Kommissionspräsident erklärte dies bei einem Treffen in Tunesien.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat die Diskussion um Flüchtlingslager in Nordafrika für beendet erklärt. Dies sei kein aktuelles Thema mehr, sagte Juncker heute Freitag nach einem Treffen mit dem tunesischen Regierungschef Youssef Chahed in Tunis.
Mehrere EU-Staaten hatten im Sommer vorgeschlagen, in nordafrikanischen Ländern Sammellager für Migranten zu errichten. Menschen, die im Mittelmeer aus Seenot gerettet wurden, hätten dann nach Nordafrika zurückgebracht werden können, so die Idee. Die Maghrebstaaten Marokko, Algerien und Tunesien hatten immer wieder vehement betont, gegen die Errichtung solcher Zentren zu sein.
In diesem Jahr sind nach UN-Angaben rund 96'000 Flüchtlinge über das Mittelmeer in Europa angekommen. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es mehr als 152'000 Menschen. Vor allem Menschen aus Staaten südlich der Sahara versuchen, über die Maghreb-Staaten oder das kriegsgebeutelte Libyen nach Europa zu gelangen. Knapp 2000 Menschen verloren bei dem Versuch in diesem Jahr bereits ihr Leben.