Johnson fordert seine Landsleute zu möglichst friedlichem Weihnachten auf
Der britische Premierminister Boris Johnson hat an seine Landsleute appelliert, sich an den Weihnachtstagen möglichst wenig zu streiten.
Das Wichtigste in Kürze
- Premier spricht Brexit in Videobotschaft aber nicht explizit an .
«Ich hoffe, Sie geniessen die nächsten paar Tage. Versuchen Sie, nicht zu viel Streit mit den Schwiegereltern oder irgendjemand Anderem zu haben», sagte Johnson in einer am Montag ausgestrahlten Videobotschaft.
Den Brexit, der die britische Gesellschaft tief spaltet, sprach der Regierungschef in der Botschaft aber nicht explizit an. Er lobte stattdessen diese «besondere Zeit des Jahres», in der die Menschen die Gelegenheit hätten, «all das Gute in der Welt zu feiern» - «unabhängig davon, was zuvor geschehen ist». In dem Video ist Johnson vor einem Weihnachtsbaum mit Kugeln und funkelnden Lichtern zu sehen.
Johnson strebt den Austritt Grossbritanniens aus der EU für den 31. Januar an. Seine konservativen Tories verfügen seit den vorgezogenen Neuwahlen vom 12. Dezember über eine komfortable Mehrheit von 365 der 650 Abgeordneten im Unterhaus. Damit gilt als sicher, dass Johnsons Brexit-Gesetz verabschiedet wird.
Nach dem EU-Austritt beginnt dann eine Übergangsphase, in der Grossbritannien im EU-Binnenmarkt und in der Zollunion bleibt. Damit soll ein harter Schnitt für die Wirtschaft vermieden werden. In diesem Zeitraum wollen beide Seiten ein grosses Freihandelsabkommen aushandeln. Die Übergangsphase dauert bis zum 31. Dezember 2020, kann aber einmal um bis zu zwei Jahre verlängert werden.
Eine solche Verlängerung will Johnson allerdings ausschliessen. Er hat deshalb in seinem Brexit-Gesetz verankert, dass London keine weitere Frist bei der EU beantragen kann.