Kreml: Nato-Beitritt Finnlands Angriff auf Russlands Sicherheit
Das Wichtigste in Kürze
- Finnland hat beschlossen, der Nato beizutreten.
- Russland sei laut dem Kremlsprecher entsprechend zu Gegenmassnahmen gezwungen.
Russland hat den Nato-Beitritt seines Nachbarn Finnland als Bedrohung für seine eigene Sicherheit kritisiert. «Die Erweiterung der Nato ist ein Angriff auf unsere Sicherheit und die nationalen Interessen Russlands», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
Russland sei entsprechend zu Gegenmassnahmen gezwungen. Zugleich wies er die These zurück, dass der Nato-Beitritt Finnlands gleichbedeutend mit dem von Russland befürchteten Beitritt der Ukraine sei.
Finnland sei nie zum «Antirussland» geworden
«Die Lage mit Finnland unterscheidet sich fundamental von der Lage mit der Ukraine», sagte Peskow. Finnland sei nie zum «Antirussland» geworden, zudem habe es mit dem Nachbarn im Norden keinen Streit gegeben. «Die Lage in der Ukraine ist genau anders herum und potenziell viel gefährlicher.» Aus diesem Grund habe Russland auch seine «militärische Spezialoperation» – so nennt Moskau seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine – begonnen.
Finnland war jahrzehntelang neutral und strebte bis zum vergangenen Jahr auch nicht in die Nato. Ein Meinungsumschwung in der Bevölkerung setzte erst ein, als Russland im Februar 2022 die Ukraine überfiel. Im Mai stellte Finnland gemeinsam mit Schweden den Beitrittsantrag zur Militärallianz. Während die Schweden wegen Differenzen mit der Türkei und einem ausstehenden Parlamentsvotum in Ungarn noch warten müssen, wurden die Finnen in Rekordzeit aufgenommen.