Mauretanien lässt wegen Blasphemie-Vorwürfen inhaftierten Blogger frei
Der in Mauretanien wegen Blasphemie-Vorwürfen jahrelang inhaftierte Blogger Cheikh Ould Mohamed Ould Mkheitir ist nach Angaben seiner Anwältin auf freiem Fuss.
Das Wichtigste in Kürze
- Anwältin: Blogger geniesst weiter «keine komplette Bewegungsfreiheit».
Mkheitir sei am Montag aus dem Hausarrest entlassen worden, er habe aber weiterhin keine «komplette Bewegungsfreiheit», sagte die Anwältin Fatimata Mbaye der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag.
Der Blogger war 2014 zunächst zum Tode verurteilt worden, bevor ein Berufungsgericht das Strafmass in eine zweijährige Haftstrafe umwandelte - eine Entscheidung, die im konservativen Mauretanien Proteste hervorrief. Tatsächlich blieb Mkheitir vier Jahre im Gewahrsam.
Mkheitir sei nicht länger in der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott, sagte die Anwältin. Mauretaniens scheidender Präsident Mohamed Ould Abdel Aziz hatte die über das gerichtlich angeordnete Strafmass hinaus bestehende Festhaltung Mkheitirs im Juni mit der «persönlichen Sicherheit» des Bloggers sowie der «öffentlichen» Sicherheit begründet.
Menschenrechtsgruppen wie Reporter ohne Grenzen hatten gegen Mkheitirs fortbestehende Festhaltung protestiert und Abdel Aziz Ende Juni dazu aufgerufen, in den letzten Wochen seiner Amtszeit als Präsident die Freilassung Mkheitirs zu erwirken.
Am Donnerstag übernimmt Abdel Aziz' langjähriger Vertrauter Mohamed Ould Cheikh Ghazouani das Präsidentenamt in Mauretanien. Ghazouani hatte die Wahl am 22. Juni mit 52 Prozent der Stimmen gewonnen. Das Ergebnis war jedoch von vier Oppositionskandidaten angefochten worden. Anfang Juli wurden in Mauretanien mehrere Oppositionsanhänger freigelassen, die während Protesten gegen die umstrittene Wahl festgenommen worden waren.