Merkel bescheinigt Afrika eine «wichtige Rolle» bei der Lösung globaler Fragen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat dem afrikanischen Kontinent eine «wichtige Rolle» bei der Lösung globaler Fragen bescheinigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Altmaier: Noch zu wenige deutsche Unternehmen in Afrika aktiv.
«Ob es um Frieden, um Klimaschutz, um wirtschaftliche Entwicklung, Migration und andere grosse Fragen unserer Zeit geht», sagte Merkel am Dienstag zur Eröffnung eines zweitägigen Treffens mit afrikanischen Staats- und Regierungschefs in Berlin - «wir alle sind uns einig, dass Afrika mit seinen über 50 Staaten und einer wachsenden Bevölkerung bei der Lösung globaler Fragen eine wichtige Rolle zukommt». Die Kanzlerin würdigte die im Juli getroffene Entscheidung für ein afrikanisches Freihandelsabkommen als «wegweisenden Beschluss».
Im Rahmen der während des deutschen G20-Vorsitzes 2017 gestarteten Initiative «Compact with Africa» (CwA) unterstützt Deutschland einige der zwölf Compact-Staaten durch eine engere Zusammenarbeit. Die Initiative soll dafür sorgen, dass Investitionen in afrikanische Länder fliessen und dadurch Wachstum und Arbeitsplätze entstehen. Nach einer Investorenkonferenz im Haus der deutschen Wirtschaft empfängt Merkel am Dienstagnachmittag afrikanische Staats- und Regierungschefs im Kanzleramt, im Anschluss findet eine Compact-Konferenz im Kanzleramt statt.
Seit 2018 sind laut Merkel Exporte in Compact-Länder in Höhe von 330 Millionen Euro durch Bundesgarantien abgesichert worden. Derzeit lägen Anträge in Höhe von einer Milliarde Euro vor. «Wir steigern uns,» hob die Kanzlerin hervor.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) monierte, es seien «noch zu wenige» deutsche Unternehmen, die «den Schritt nach Afrika gegangen» seien. Daher werde die Aussenwirtschaftsförderung für Afrika weiter ausgebaut, erklärte der Minister zum Auftakt der Konferenz. Altmaier nannte als Beispiele die Verbesserung der Bedingungen für Hermes-Garantien, die Absicherung von Zinsrisiken und eine Mithilfe für Unternehmen zum Markteintritt. Deutsche Unternehmen investierten laut dem Wirtschaftsministerium im vergangenen Jahr knapp zwei Milliarden Euro in Afrika.
Im Rahmen der «Compact with Africa»-Initiative hat Deutschland «Reformpartnerschaften» geschlossen, zunächst 2017 mit Tunesien, Ghana und der Elfenbeinküste. Zuletzt kamen Senegal und Äthiopien hinzu.