Ministerin im Rollstuhl: Konnte nicht auf COP26-Gelände gelangen
Die israelische Ministerin Karine Elharrar konnte am Montagabend nciht an der Klimakonferenz teilnehmen. Es wurde kein barrierefreier Zutritt ermöglicht.
Das Wichtigste in Kürze
- Karine Elharrar, israelische Ministerin, hatte am Montag keinen Zugang zur Klimakonferenz.
- Die UN-Veranstaltung ist nicht komplett barrierefrei.
- Der britische Umweltminister rechtfertigte, Israel habe nicht darüber informiert.
Die israelische Energieministerin Karine Elharrar hat nach eigenen Angaben aufgrund fehlender Barrierefreiheit zunächst nicht an der Weltklimakonferenz teilnehmen können.
«Es ist traurig, dass die UN sich im Jahr 2021 nicht um Barrierefreiheit bei ihren Veranstaltungen kümmern. Obwohl sie die Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen fördert», schrieb Elharrar am Montagabend auf Twitter.
Laut Medienberichten versuchte die Ministerin am Montag erfolglos, über mehrere Eingänge in das entscheidende Gebäude zu kommen. Die Organisatoren hätten der Ministerin zudem die Fahrt mit einem Shuttle angeboten, das allerdings auch keinen rollstuhlgerechten Zugang gehabt habe. Elharrar habe zwei Stunden draussen gewartet und sei dann wieder in ihr Hotel zurückgekehrt.
Israel hätte nicht darüber informiert
Der britische Botschafter in Israel, Neil Wigan, entschuldigte sich bei der Politikerin und zeigte sich verstört über den Vorfall. «Wir wollen eine Weltklimakonferenz, die einladend und inklusiv für jeden ist», schrieb er auf Twitter.
Grossbritanniens Umweltminister George Eustice bedauerte den Vorfall ebenfalls. Er machte aber auch mangelnde Kommunikation von israelischer Seite dafür verantwortlich. «Was normalerweise in dieser Situation passieren würde, ist, dass Israel uns über diese besondere Anforderung für ihre Ministerin informiert hätte». So rechtfertigte Eustice die Situation im BBC-Radio, eine Stellungnahme der Veranstalter gab es zunächst nicht.
Elharrar traf am Dienstag gemeinsam mit Israels Ministerpräsident Naftali Bennett bei der Konferenz ein. Auf einem Video zwar zu sehen, wie die Ministerin in ihrem elektrischen Rollstuhl an der Seite des Regierungschefs über einen ebenerdigen Zugang in das Konferenzzentrum fuhr. Es war nicht ersichtlich, ob es sich dabei um dasselbe Gebäude wie im Vorfall am Montag handelte.