Nächster Klimakonferenz-Chef bekennt sich zu Erneuerbaren-Ausbau
Der designierte Präsident der Klimakonferenz in Dubai, Ahmed al-Dschaber, hat sich zum rapiden Ausbau erneuerbarer Energien weltweit bekannt.
Das Wichtigste in Kürze
- «Wir werden die Umsetzung beschleunigen in Bereichen wie den Erneuerbaren, die ihre Kapazität bis 2030 verdreifachen müssen und bis 2040 noch einmal verdoppeln», sagte der Sultan beim Petersberger Klimadialog am Dienstag in Berlin.
Man wolle kluge Regulierung zur Förderung von Wasserstoff unterstützen und die kommerzielle Speicherung von klimaschädlichem Kohlendioxid ermöglichen.
Al-Dschaber ist Industrieminister der Vereinigten Arabischen Emirate und zugleich Chef des staatlichen Ölkonzerns Adnoc, was Klimaschützer kritisieren. Er hat 2006 allerdings auch das staatliche Erneuerbare Energien-Unternehmen Masdar mit Sitz in Abu Dhabi gegründet und geleitet, das Wind- und Solar-Projekte in mehr als 40 Ländern mit angeschoben hat.
Die Konferenzleitung werde sicherstellen, dass es in den Verhandlungen Raum über eine Debatte über die Rolle sämtlicher Energiequellen gebe, sagte Al-Dschaber. Alle Aufmerksamkeit müsse dem Abbau fossiler Emissionen gelten und dem gleichzeitigen Ausbau tragfähiger, bezahlbarer und kohlenstofffreier Alternativen.
Gerade den ärmsten Ländern werde ein Umsteuern ohne finanzielle Unterstützung aber nicht gelingen. «Die ärmsten Länder machen mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung aus, tragen aber nur 12 Prozent der globalen Emissionen bei, während 800 Millionen Menschen keinerlei Zugang zu Energie haben», betonte Al-Dschaber.
Diese Menschen wollten und verdienten ein besseres Leben. Wenn es der Welt nicht gelinge, diese Menschen im Sinne des Klimaschutzes finanziell zu unterstützen, hätten sie keine andere Wahl als sich in Richtung eines hohen CO2-Ausstosses zu entwickeln. «Das ist ein Ergebnis, das wir vermeiden wollen, weil es in niemandes Interesse ist.»
Al-Dschaber erinnerte daran, dass die armen Länder immer noch auf die Einhaltung der vor Jahren gegebenen Zusage der reichen Staaten warteten, sie mit 100 Milliarden US-Dollar jährlich beim Klimaschutz zu unterstützen. Dies hindere Fortschritte in den Verhandlungen und er erwarte von den Geberländern vor der Klimakonferenz Ende November eine klare Einschätzung zu diesem Thema.
Bei der Konferenz soll die Weltgemeinschaft eine Bilanz ihrer bisherigen Klimaschutzbemühungen ziehen und sie an den 2015 bei der Pariser Klimakonferenz vereinbarten Zielen messen. «Dies ist ein Augenblick der Klarheit, dem wir alle uns mit kompletter Ehrlichkeit stellen müssen», sagte Al-Dschaber.
Zum Klimadialog kommen Vertreter von mehr als 40 Staaten in die deutsche Hauptstadt, um die bevorstehende Weltklimakonferenz in Dubai vorzubereiten. Das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen, gilt angesichts der bisherigen Klimaschutzbemühungen als zunehmend unrealistisch.